Das Blut der Unsterblichen
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Das Blut der Unsterblichen

Ein Paar, eine Liebe, viele Hindernisse ...
 
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 Kapitel 23 – Besuch

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Luzifer McCanly
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BeitragThema: Kapitel 23 – Besuch   Kapitel 23 – Besuch I_icon15Sa Nov 24, 2012 11:45 pm

Kapitel 23 – Besuch

Ich nehme mir einen bekannten Geruch war, der nicht von Lucas ist. Ich schlage die Augen auf und sehe ihn neben mir auf dem Bett sitzen. Ich richte mich auf und erkenne endlich den Geruch, nach dem er riecht. »Wieso riechst du nach Raven? «, will ich wissen, ohne ihn vorher zu begrüßen. Er ist angezogen und ich sehe ihm an das er heute schon draußen war. Wie spät ist es? Ich sehe auf die Wanduhr. Halb zwölf. Dann sehe ich wieder zu ihm. Er dreht den Kopf zu mir und sieht mich an.
»Auch ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen. «, erwidert er sarkastisch, atmet tief durch und rückt dann mit der Sprache raus. »Ich habe vorhin einen Anruf bekommen, als du noch geschlafen hast. Raven hat das Kind verloren und ist im Krankenhaus, ich bin zu ihr gefahren. « Ich sehe ihn geschockt an. »Was? Wieso? Wie geht es ihr? « Mein Herz drückt unangenehm auf meine Brust. Sie hat das Kind verloren. Lucas hat das Kind verloren. Ich kann mir nicht vorstellen wie er sich jetzt fühlt. Ich sehe ihn nur an und sehe seine traurige Miene. »Wie dir bekannt ist, ist sie eine Jägerin. Sie war trotz ihrer Schwangerschaft auf Vampirjagt. Der Vampir den sie töten sollte war nicht allein… Während des Kampfes verlor sie das Kind. « Er lehnt den Kopf leicht zurück, an den Bettpfosten. »Ihr geht es absolut scheiße und ich war mit meiner Unsensibilität nicht gerade eine Hilfe. « Langsam schüttelt er den Kopf. »Nur ein Idiot wie ich kommt auf die Idee einer psychisch Instabilen zu sagen: „Es wird schon wieder.“ « Bei jedem Wort zieht sich mein Herz mehr zusammen. Ich sehe wie er leidet und ich hasse es nichts dagegen tun zu können. Vorsichtig lege ich ihm eine Hand auf den Oberschenkel und drücke leicht zu. »Mach dir keine Vorwürfe, du hast nur versucht zu helfen und das weiß sie, ganz bestimmt. « Ich mache eine kleine Pause und setze dann noch nach:
»Hat sie ein Vaterschaftstest machen lassen? « Auf meine Frage hin nickt er leicht. »Ja hat sie. «
Ich sehe ihn gespannt an. »Und? « Wieso lässt er sich das so aus der Nase ziehen? Schließlich ist das auch wichtig für mich, auch wenn ich das Gefühl habe egoistisch zu sein wenn ich jetzt an mich denke. »Ich wäre fast Vater geworden. «, sagt er leise und betrübt. Also doch.
Mir steigen Tränen in die Augen. Er hat sein Kind verloren, wegen Vampiren. Er hätte Vater sein können. Er hätte eine Familie gehabt. Zwar nicht so wie er sich das wahrscheinlich vorstellt, aber er hätte um ein Haar jemanden gehabt der ein Teil von ihm ist, der ihn liebt, bedingungslos und für immer. Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen wie er sich fühlt. Aber an dem gemessen wie ich mich fühle, muss es grausam sein. »Oh, Luke. « Ich rutsche an ihn rann und kuschle mich an ihn. Behutsam lege ich einen Arm um seine Mitte und meinen Kopf in seine Armbeuge.
»Wie geht es dir? «, frage ich nun endlich. »Mies. Aber nicht unbedingt nur wegen des Kindes, sondern auch weil ich so ein Arsch war. « Er legt mir ebenfalls einen Arm um, sieht mich aber nicht an. Starrt nur grade aus, ohne etwas Bestimmtes an zu sehen. »Es tut mir so leid. «, hauche ich leise und drücke ihn mehr an mich. »Bitte Luke, mach dir deswegen keine Vorwürfe. Es ist passiert, du kannst es jetzt eh nicht mehr rückgängig machen. « Ich hasse es ihn so zu sehen. Er leidet, das sieht man ihm an und ich kann das einfach nicht ertragen, nicht ihn, nicht der einzige Mensch den ich noch habe. Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und erwidert etwas mit dem ich eigentlich nicht wirklich gerechnet hätte. »Wird gemacht. Keine Vorwürfe. « Ich lege den Kopf in den Nacken um ihn besser ansehen zu können. Mühsam ringe ich mir ein Lächeln ab. »Weißt du was? Du gehst jetzt erst mal schön duschen und ich mach dir Frühstück. Na ja, mehr oder weniger, du weißt ja das ich in Sachen Küche ungeschickter bin als ein Kleinkind, aber ich probiere es, ja? « Ich sehe ihn hoffnungsvoll an und bete das ich ihn so etwas aufmuntern kann. Mein Herz geht auf, als ich ihn lächeln sehe. »Das ist eine schöne Idee. « Ohne noch etwas dazu zu sagen steht er auf, nimmt seine Sachen und verschwindet im Badezimmer. Ich sehe ihm gedankenverloren nach. Spielt er jetzt nur den starken wegen mir? Oder kommt er damit wirklich zurecht? Schließlich wollte er das Kind nie haben. Ich schüttle den Kopf. Was rede ich da eigentlich? Natürlich fühlt er sich schlecht. Auch wenn er das Kind nicht wollte, es war schließlich seins. Ich seufze laut auf, stehe auf und ziehe den Morgenmantel von Lucas an, der mir um einiges zu groß ist. Ich schnüre ihn ordentlich fest, damit nichts verrutscht, dann mache ich mich auf den Weg zur Küche um mit dem Frühstück an zu fangen. Eigentlich kann der Morgen nicht mehr schlechter werden. Eigentlich.

Ich komme in die Küche geschlürft und mache den Kühlschrank auf. Emotionslos begutachte ich den Inhalt und beginne alle Sachen, die mir brauchbar erscheinen aus zu räumen. Eier, Speck, Milch, Brot, Saft, Marmelade, alle möglichen Wurstsorten.
Man der Mann hat echt viel Zeugs in seinem Kühlschrank. In der hintersten Ecke entdecke ich eine alte Käsepackung die schon halb verschimmelt ist. Angewidert verziehe ich das Gesicht und ziehe sie vorsichtig raus, sorgsam darauf bedacht den Inhalt nicht zu nahe zu kommen. Ich trage sie zwischen Daumen und Zeigefinger haltend zum Mülleimer und schmeiße sie weg. Typisch Männer. Ich mache den Kühlschrank wieder zu und trete an den Herd. Gedankenverloren haue ich ein paar Eier und den Speck in eine Pfanne, wo sie fröhlich vor sich hin brutzeln. In der Zwischenzeit hole ich Teller aus dem Schrank und stelle sie auf den kleinen Tisch am Fenster. Ich zucke erschrocken zusammen, als es auf einmal an der Tür klingelt. Ich runzle die Stirn. Vom Bad höre ich das Rauschen von Wasser, was mir sagt das Lucas schon unter der Dusche steht. »Ich gehe schon. «, rufe ich in Richtung Bad, nimmt die Pfanne von der Herdplatte damit nichts anbrennt und gehe zur Tür. Im Flur sehe ich mich noch mal im Spiegel an um zu gucken wie ich aussehe und beschließe dass ich so ganz annehmbar bin und öffne dann die Tür. Ich erstarre.
»Raze? Was machst du hier? « Ich spüre wie Panik in mir aufkommt. Was will er denn hier? Über den Kuss reden? Nein, das hatten wir doch schon geklärt, oder? Er steht vor mir, geht nun aber einen Schritt zurück und schwankt dabei stark. »Lululutschifa! «, grölt er laut und erst jetzt bemerke ich was los ist. Er ist betrunken. Ich sehe ihn mir genauer an. Seine blonden Haare stehen ihm wild vom Kopf ab und es ist ein Wunder das er überhaupt noch stehen kann. Ein beißender Alkoholgeruch bläst mir entgegen, als er den Mund auf macht. Ich lege die Hand vor Mund und Nase um mich davor zu schützen. In diesem Moment sehe ich auch die Wodkaflasche, die er in der rechten Hand hält. Er setzt sie am Mund an und trinkt einen Schluck, als würde ihm das einen Halt geben. Wut steigt in mir auf. Ich sehe zurück in die Wohnung um zu gucken ob Lucas noch im Bad ist, dann gehe ich einen Schritt vor und ziehe die Tür hinter mich zu damit er nichts mitbekommt. Ich ziehe den Morgenmantel noch fester um mich und sehe Raze wütend an. »Raze, du bist betrunken! « Ich nehme sein Gesicht vorsichtig in die Hand und drehe es hin und her um fest zu stellen ob mit ihm alles in Ordnung ist, kann aber nichts finden. Ich lasse ihn wieder los und lasse meine Arme an die Seiten fallen. »Verdammt was soll denn das? « Es ist ziemlich frisch und ich habe weder Socken, noch Hosen an, aber die Kälte interessiert mich grade ziemlich wenig. Ich mustere einfach nur den betrunkenen Mann vor mir und achte darauf dass er nicht umkippt, das ist im Moment das einzige was zählt. Raze sieht mich einfach nur mit verwirrter Miene an. »Wasch soll wasch? « Er lallt so stark, dass ich mich ansträngen muss ihn zu verstehen. Ohne zu überlegen hohle ich mit der Hand aus und klatsche ihm eine, in der Hoffnung das er so wieder klarer sieht. »Komm wieder zu dir! « Ich trete direkt vor ihn, nehme ihm die Flasche ab und zerschmeiße sie auf dem Boden. Wenn er keinen Nachschub kriegt, wird er relativ schnell wieder nüchtern sein. Das ist der Vorteil, oder auch Nachteil an unserem schnellen Kreislauf, wir bauen sehr schnell Alkohol oder andere Drogen ab. Raze gerät wieder leicht ins Schwanken und sieht sich die auf dem Boden liegenden Überreste der Flasche an. »Ey! Dasch war meine. «, sagt er einige Sekunden später. Ich sehe wie er anfängt in seiner Hosentasche zu kramen und dann schließlich eine Hand mit Kleingeld hervorholt, was er dann vergeblich versucht zu zählen. »Wird schon reischen… Wo isn die nächschte Tankstelle? « Er sieht mich aus seinen glasigen Augen aus fragend an. Ich greife nach seinem Oberarm, damit er nicht umkippt und rolle dann genervt mit den Augen. »Raze, was ist passiert und was machst du hier? « Ich sehe ihn eindringlich an. Er kratzt sich ziemlich primitiv aussehend den Kopf und zuckt dann die Schultern. »Du hascht meine Flasche gabutt gemacht und isch habe durscht. « Unwillkürlich sehe ich auf seinen Hals. Er würde schneller nüchtern werden, wenn ich ihm den Alkohol aussauge. Im Gedanken schüttle ich den Kopf und Ohrfeige mich. Die ganze Zeit über habe ich geschafft meinen Durst unter Kontrolle zu halten, doch jetzt kommt er mit voller Wucht wieder zurück, so dass meine Kehle anfängt zu brennen. Ich versuche mich wieder auf Raze zu konzentrieren und alle Gedanken an Blut aus zu schalten. Wieder nehme ich sein Gesicht in die Hand, damit er mich ansieht. »Komm schon Raze, versuche dich zu konzentrieren, dann wirst du schneller wieder klar im Kopf. « Und wenn Luke dich hier erwischt bist du tot, füge ich in Gedanken noch hinzu. Aber er zuckt wieder nur die Schultern. »Ich habsch nisch eilig. «
Ich stöhne entnervt auf und schließe für einen Augenblick die Augen. Vielleicht war das mit dem Saugen doch nicht so eine schlechte Idee. Ich sehe ihn wieder an und lasse ihn los, in der Hoffnung das der nicht vorhandene Körperkontakt mir hilft meine Gedanken unter Kontrolle zu kriegen.
»Lucas bringt dich um wenn er dich hier sieht, Raze… « Er sieht mich an wie ein Auto, als wenn er nicht genau wissen würde wer Lucas ist. »Lucas? « Er bleibt eine Weile Stumm. Es ist ein Wunder das ich die Räder in seinem Hirn nicht klicken höre, denn in seinem Gesicht lese ich, dass er angestrengt nachdenkt. Dann sieht er mich mit großen Augen an, aber nur einen Moment lang, dann verzerrt sich sein Gesicht zu einer finsteren Miene. Er weiß es wieder. »Lucas! « Ich höre ein lautes Lachen aus seiner Kehle hochsteigen. »Soll er es doch versuchen! « Ich seufze. Na immer hin kann er wieder normal reden. Dafür ist er jetzt aggressiv. Ein schritt vor und zwei wieder zurück. »Glaub mir Raze, das wird er. « Ich sage es leise, murmle es fast nur, doch er scheint es trotzdem zu verstehen. Er beißt fest die Zähne zusammen und verzieht den Mund dann zu einem bösen Grinsen. »Nur zu, ich habe nichts dagegen, ich habe nichts zu verlieren. « Ich gehe darauf nicht ein. Er würde eh nur wieder in seinem Selbstmitleid versinken und darauf habe ich keine Lust, also versuche ich wieder die eigentliche Frage zu klären. »Was willst du hier Raze? «
»Ich weiß nicht, ich hatte Lust hier her zu kommen, also bin ich her gekommen. « Ich muss zugeben das das logisch klingt und er hört sich auch wieder einigermaßen normal an. Jetzt habe ich auch keine Angst mehr, das er mir aus den Latschen kippt, also gehe ich wieder einen Schritt zurück. Ich ertrage seine Nähe momentan einfach nicht. Sie macht mich immer so verletzlich und mein Hirn schaltet dann für gewöhnlich für einen Moment aus und das will ich nicht wieder riskieren.
»Und warum hast du getrunken? «
»Unwichtig. «, tut er es einfach ab und steckt das Geld, was er immer noch in der Hand hat in die Tasche. »Auf jeden Fall brauche ich Nachschub, die Kopfschmerzen werden stärker. « Ich packe ihn schnell am Handgelenk und sehe ihn direkt in die Augen. »Du wirst dir gar nichts holen! « Ich will nicht wissen was er anstellt wenn er noch mehr trinkt und ich habe nicht vor ihm die ganze Zeit nach zu rennen. Ich durchforste mein Hirn nach einen Grund für all das hier und mir fällt nur ein einziger ein wieso er so drauf sein könnte. »Ist etwas mit Mia? « Er nickt leicht. »Möglicherweise. « Wusste ich es doch. »Ist dir nicht kalt? Habe ich dich geweckt? Wie spät ist es eigentlich? « Erst jetzt muss er mich wirklich angeguckt haben. Ich fröstle leicht, weil ein kalter Windzug unter den Morgenmantel kriecht, schüttle aber den Kopf. »Nein geht schon und nein hast du nicht. Es müsste irgendwas mit zwölf sein. « Ich lasse leicht die Schultern hängen und sehe ihn traurig an. »Es ist wegen mir oder? «, komme ich auf das Thema zurück. Wegen was sollte es sonst so sein? »Dann bin ich ja doch schon so lange unterwegs, hätte ich gar nicht gedacht. « Er weicht meiner Frage aus, also will er nicht darüber reden, natürlich will er das nicht. Ich seufze leise. »Frustsaufen ist keine Lösung, Raze. « Muss ich Grade sagen. Ich habe doch gestern Im Pub nichts anderes gemacht. Ich habe auch aus Frust getrunken, es gab keinen anderen Grund. Raze sieht mich fragend an. »Frustsaufen? Wie kommst du darauf? Und selbst wenn, ich erinnere mich daran das du gestern oder wann auch immer im Pub Fustsaufen veranstaltet hast. « War ja klar dass er mir das vorhält, aber er hat ja auch allen Grund dazu. Wieso mache ich ihm Vorwürfe, wenn ich selber nicht besser bin? Aber trotzdem lasse ich mir so was nicht sagen. Immerhin hatte ich noch alles im Griff. »Wir reden hier nicht über mich sondern über dich. Und ich bin ja wohl nicht die Jenige die besoffen vor meiner Tür aufgetaucht ist. «
Er seufzt ergeben. »Ja tut mir leid, aber ich wusste weder wohin oder was ich machen soll und dann hatte ich irgendwie Lust jemanden zu besuchen und du bist nun mal die Einzige die ich kenne die mich im Moment nicht hasst. « Ich verziehe leicht das Gesicht. Ich mag es nicht wenn er so über sich redet. Wenn er denkt das jeder ihn hasst, denn so ist es nicht und das er hier her gekommen ist löst noch lange nicht seine Probleme. »Du weißt doch aber dass das hier nicht richtig ist. « Er sieht mich an, lässt mich nicht aus den Augen und runzelt die Stirn. »Was ist daran nicht richtig einen Freund zu besuchen? « Ist das sein Ernst? Ich schnaube leicht. »Du weißt ganz genau dass wir keine Freunde sind. « Ja wir können Freunde sein, aber keine Freunde die sich besuchen. Er weiß ganz genau dass da mehr ist. Es wäre unser Untergang wenn wir uns öfters sehen würden. Ich sehe wie er die Schultern hängen lässt und habe sofort ein Schlechtes Gewissen. Er geht ein paar Schritte rückwärts und lächelt mich an. »Ich werde dann mal wieder gehen, tut mir Leid wegen der Störung. « Automatisch mache ich einen Schritt vor. Ich habe Angst um ihn, fürchterliche Angst und ich weiß dass man mir das auch ansieht. »Wohin gehst du jetzt? «
»Dahin zurück wo ich die halbe Nacht verbracht habe. «, sagt er locker, als wäre es das normalste auf der ganzen Welt. Er will sich wieder volllaufen lassen, alleine, ohne dass jemand da ist der auf ihn aufpasst. »Mach das bitte nicht. « Ich sehe ihn flehend an. »Wieso nicht? «, will er wissen.
»Weil ich Angst habe das du irgendwo tot im Straßengraben endest. « Ich zucke leicht zusammen als er laut auflacht. »Ich finde es witzig das du das sagst, zumal ich dir wann auch immer ebenfalls eingeredet habe du sollst aufhören zu saufen. Und da hatte ich Angst dass du irgendwo umkippst und man dich dann tot findet. Welche Ironie. « Seine Stimme ist so bitter, dass ich schmerzlich das Gesicht verziehe. »Dir geht es nicht gut Raze. « Seine Miene wird nun etwas weicher, aber auch trauriger. »Das sieht ein Blinder mit Krückstock, was? « Langsam sieht er an sich runter, dann aber wieder zu mir auf. »Nein, mir geht es nicht gut. Ich laufe rum wie ein Penner, ich stinke, habe Kopfschmerzen und weiß nicht mal welcher Tag heute ist. Ich finde ich war lang genug das Thema. «
Mir entfährt ein frustriertes stöhnen. Da bin ich ja noch harmlos gegen, mit meinen Träumen und meinem fehlenden Selbstwertgefühl. »Ich habe keine Lust dir hinter her zu rennen, nur weil ich Angst haben muss das du dich umbringst wenn du hinter der nächsten Ecke bist. Versprichst du mir bitte, dass du heute keinen Alkohol mehr anfasst und jetzt gleich nach Hause gehst und dich eine Runde schlafen legst? Dann lasse ich dich auch in Ruhe. « Raze bleibt stumm. Er scheint wirklich über meinen Deal nach zu denken, das weckt Hoffnung in mir. Schließlich schüttelt er aber doch den Kopf. »Ich verspreche dir, dass ich mich nicht umbringe, aber auf den Alkohol gibt es keine Garantie. «
Mein Kopf arbeitet, sucht nach einer Lösung. Ich will ihn so nicht gehen lassen. »Wie wäre es mit einem Tausch? Ich gebe dir was auch immer du willst und dafür lässt du das trinken heute sein. «
Er lacht laut auf und sagt nichts mehr dazu, was mich wütend macht. Ich sehe ihn finster an. »Was ist so lustig? « Er sieht mich amüsiert an. Seine Augen glühen förmlich, sie nehmen mich gefangen, ohne dass ich mich los machen könnte. »Das was ich will kann mir eh keiner geben. Was denkst du denn was ich will? « Der Mann macht mich fertig. Wir stehen jetzt schon seit einer gefühlten Ewigkeit hier draußen und drehen uns andauernd nur im Kreis. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis Lucas merkt dass ich nicht mehr da bin. Ich verlagere leicht mein Gewicht und sehe ihn genervt an. »Ich weiß nicht was du willst und weißt du was? Es ist mir jetzt auch Scheiß egal was du machst. Sauf dich doch ins Koma. « Mir platzt einfach der Kragen. Was denkt er denn wer er ist? Er kommt hier her, betrunken. Ich mache mir Sorgen, will ihm helfen und ich kriege nur gehässige antworten. Wenn er denkt er braucht keine Hilfe, dann bitte. Ich kann mich nicht erinnern wann ich je so wütend war. »Ich kann wegen dir eh schon nicht mehr schlafen, ohne schreiend auf zu wachen. « Ich bin selber überrascht wegen meines Ausbruches. Ich hatte nie vor ihm das vor zu halten, jedenfalls bis jetzt. »Wieso wachst du wegen mir schreiend auf? «, will er wissen und ich kann es ihm nicht verübeln. Natürlich will er es wissen. »Egal. « Ich will das nicht weiter vertiefen, will ihm kein Schlechtes Gewissen machen, doch er schüttelt vehement den Kopf. »Es ist nicht egal. Jetzt hast du den Anfang gemacht jetzt kannst du es auch zu Ende bringen. « Unwillkürlich versteife ich mich. »Hattest du nicht was vor? «, entgegne ich gereizt, fast schon zickig. Raze wirft unbeeindruckt einen Blick über die Schulter, wendet sich dann aber wieder mir zu. »Ach das kann warten. Ich habe es nicht grade eilig, wieso auch? « So langsam bin ich mit meiner Geduld am Ende. »Ich werde es dir nicht sagen und es geht dich auch nichts an. « Ich betone jedes einzelne Wort, in der Hoffnung das er es jetzt endlich versteht.
»Und. Wieso. Deutest. Du. Es. Dann. An? «, betont er es noch übertriebener. »Man, weil es mir rausgerutscht ist. « Sofort beiße ich mir auf die Lippe. Ich wollte nicht so ausrasten, ohne Erfolg allerding. Ich beiße mir auf die Lippe, in der Hoffnung dass das etwas bringt, dass ich mich so etwas zurückhalte. Raze scheint aber von meinem Ausbruch völlig unbeeindruckt zu sein. Im Gegenteil. Ich sehe deutlich wie er sich ein Lachen verkneift. Ein Grinsen kann er aber trotzdem nicht lassen. »Ja, ja schon okay. «, gibt er dann endlich auf. »Grins nicht so bescheuert! «, fahre ich ihn an, doch er grinst nur noch breiter und schüttelt den Kopf. »Tut mir Leid, aber… «
»Aber was? « Ich koche innerlich vor Wut. Wie kann er es nur wagen so frech zu sein? Ich habe völlig vergessen das Lucas mich vielleicht hören könnte, aber selbst wenn ich es wüsste wäre es mir egal.
»Aber, nichts. « Raze lächelt mich an und macht auch so einen sehr entspannten Eindruck. Zu entspannt für meinen Geschmack, wenn man bedenkt das ich kurz davor stehe ihn an die Kehle zu springen. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu und stoße ihm vor die Brust. Er zuckt leicht zusammen und geht auch einen Schritt zurück, macht aber weiterhin keine Anstalten zu gehen.
»Verschwinde, Raze. « Ich will einfach nur noch das er verschwindet, mich in Ruhe lässt. Soll er doch machen was er will, er lässt sich ja so oder so nicht helfen.
»Eins muss man dir lassen, Kraft hast du. «, gibt er anerkennend zu und ich könnte gleich noch mal auf ihn losgehen, allein schon wegen der Bemerkung. Doch auf einmal verändert sich sein Gesichtsausdruck, er wirkt fast staunend, dann verlegen. Unerwartet greift er vor, nimmt die Seiten von meinem Morgenmantel und zieht ihn zu. Ohne dass ich es bemerkt habe ist der Mantel aufgegangen und hat ihm so einen tiefen Einblick auf meinen Körper geboten. Ich danke Gott dafür, dass ich wenigstens noch Unterwäsche an habe, bin aber sonst unfähig mich zu bewegen. Raze hält den Mantel weiterhin zu und sucht mit den Händen den dazu passenden Gürtel. Er macht auf mich einen hektischen, fast schon nervösen Eindruck. Ich gucke wie gebannt auf seine Hände, die dazu beitragen meine Blöße zu bedecken, sehe dann aber wieder zu ihm auf und blinzle in verwirrt an. Als er dann endlich den Gürtel gefunden hat, der an meinem Rücken herabhängt greift er mir an den Hintern. Seinem roten Kopf zu urteilen hatte er das nicht geplant. Schnell nimmt er seine Hand weg und versucht weiterhin den Mantel zu zumachen, diesmal mit der Hilfe von dem Gürtel. Gespannt verfolge ich das Schauspiel und beobachte wie er immer röter wird. Er benimmt sich wie ein Teenager der zum ersten Mal eine nackte Frau gesehen hat. Seine Hände zittern so stark das er keinen ordentlichen Knoten hin bekommt. Nach einigen Sekunden hat er es immer noch nicht geschafft und ich beschließe, dass ich mir dieses Elend nicht weiter ansehen kann und nehme ihn sanft den Gürtel aus der Hand, um ihn selber zu zumachen. Meine Wut von eben ist verraucht, ich lächle ihn sogar wieder an. Er lässt immer noch unsicher die Hände neben seine Seiten sinken. Ich nutze diesen Moment und komme wieder aufs Thema zurück. »Versprichst du mir nun, dass du keinen Alkohol mehr trinkst? « Er sagt keinen Ton mehr, nickt nur und sieht mich an. Ich lächle in triumphierend an und gehe einen Schritt zurück. »Siehst du. Mehr wollte ich doch gar nicht. « Nochmals nickt er, so langsam glaube ich, dass er zu nichts anderem mehr fähig ist und erwische mich dabei, das ich es süß finde. Ich deute wieder in die Ferne, in der Hoffnung ihn so zu erlösen.
»Du solltest jetzt wirklich gehen. «, sage ich sanft und lächle ihn weiterhin an. Ich will mich schon wegdrehen um wieder rein zu gehen, als er mich am Arm packt, mich rumzieht und mich küsst. Für einen Moment bin ich so geschockt, das ich nur steif da stehen kann, doch dann stoße ich ihm gegen die Brust, weg von mir. »Tut...tut mir Leid. «, stammelt er, anscheinend selber überrascht, hält aber immer noch meinen Arm. Mit einem Mal höre ich wie die Tür hinter mir aufgerissen wird und wirble rum. Lucas kommt auf uns beide zu, zieht mich vorsichtig zur Seite und schlägt Raze, ohne dass ich vorher reagieren kann ins Gesicht. Ich höre ein lautes Knacken, wahrscheinlich von der Nase. Raze taumelt zurück und fasst sich an die stark blutende Nase. »Sag mal spinnst du? « Lucas schubst ihn mit Kraft, so dass er nach hinten stolpert und fällt. Er setzt sich dann auf ihn und schlägt auf ihn ein. »Fass meine Freundin nicht an du Spasst. «, schreit er ihn an. Ich stehe wie gelähmt, unfähig etwas zu machen. Raze versucht sich mit den Armen zu schützen. »Hatten wir das nicht schon? « Raze Stimme ist gepresst und schwach. Ich muss mich ansträngen um es überhaupt zu verstehen. Endlich erwache ich wieder zum Leben. »Luke! « Ich eile auf die beiden zu, packe Lucas am Ärmel und versuche ihn von Raze runter zu ziehen. »Komm runter von ihm! « Doch er beachtet mich nicht einmal, stattdessen holt er weit aus, dabei erwischt er mich mit voller Wucht mit dem Ellenbogen im Gesicht. Während seine Faust wieder auf Raze heruntersaust stolpere ich zurück und stürze zu Boden. Ich fasse geschockt zu meiner nun aufgeplatzten Lippe und sehe zu wie Raze die Hände um Lucas Hals legt und zu drückt. Eine unglaubliche Wut steigt in mir auf und gibt mir Kraft. Schnell bin ich wieder auf den füßen und bei den beiden. Ich packe Lucas am Kragen und reiße ihn mit meiner ganzen Kraft von ihm runter und schleudere ihn zu Boden. Blut läuft von meiner Lippe bis zu meinem Kinn. Ich stehe nun zwischen den beiden und sehe wütend zu Lucas, der sich luftringend den Hals reibt, an dem sich eben noch Raze Hände befunden haben. Ich sehe nun zwischen den beiden hin und her und werfe jedem einen vorwurfsvollen Blick zu. »Und so was nennt sich Mann, ja? « Ich drehe mich zu Raze, gehe zu ihm und richte ihm mit einer kleinen Bewegung meiner Finger die Nase. Der Geruch von seinem Blut, was sein Gesicht bedeckt, schlägt mir entgegen. Ich schließe kurz die Augen und atme tief ein und aus um mich daran zu gewöhnen, dann richte ich mich wieder auf und sehe zu Lucas. Raze setzt sich in der zwischen Zeit hinter mir leicht auf, ich beachte ihn aber nicht, sondern sehe Lucas weiterhin wütend an. »Nenne mir einen guten Grund dich nicht zu verprügeln. «, stoße ich hervor und spüre wie meine Muskeln sich vor Vorfreude anspannen. Er sagt nichts, richtet sich nur langsam auf. »Luke, rede mit mir. «, schreie ich ihn fast schon an, doch er sieht mich nur an, zuckt die Schultern und sagt: »Mach doch was du willst. « Jetzt knallt bei mir eine Sicherung durch. Hat er sie noch alle? Wieso redet er so mit mir? Ich gehe auf ihn zu, packe ihm am Ohr und ziehe ihn runter zu mir. »Ich schwör dir, wenn du noch einmal meinst den Held raushängen lassen zu müssen, dann wird das kein schönes Ende für dich nehmen. « Ich funkle ihn an und wische mir mit meiner noch freien Hand das Blut vom Kinn. Von hinten höre ich Raze lachen, sage aber nichts dazu. Lucas reißt sich von mir los und geht erneut auf Raze zu. »Lachst du mich aus? Komm her du Spasst. « Seufzend drehe ich mich wieder zu den beiden um und sehe wie Raze sich immer noch lachend hoch kämpft und auf Lucas zugeht. »Und wenn? «, höre ich ihn herausfordernd sagen und kann mir an fünf Fingern abzählen wo das wieder endet. »Wenn du das jetzt machst, Luke, dann bin ich weg. «
Ich sehe wie Lucas zögert und dann etwas zu dem grinsenden Raze sagt, dessen gute Laune dann aber mit einem mal verpufft. Es hat etwas mit dem Gesagten von Lucas zu tun, da bin ich mir sich, was ich allerding nicht verstehen konnte, weil ich zu weit weg stehe. »Tja, sorry, die Massage müssen wir verschieben, denn sie ist mir nun mal wichtiger als dir den Arsch zu versohlen. Am besten du gehst dahin zurück wo du her kommst. Was machst du eigentlich hier? Geh und kümmere dich um dein Betthäschen. «, sagt Lucas nun etwas lauter, so das auch ich es hören kann. Raze Hände ballen sich zu Fäusten und sein ganzer Körper fängt an zu beben. Er ist wütend, verdammt wütend. Es scheint als versuche er sich unter Kontrolle zu halten, verliert dann jedoch gegen sich selber, als er ein paar Schritte zurück geht und seinen Nacken leicht dehnt, um sich auf den Kampf vor zu bereiten. In seinem Blick ist nichts als Hass, als er wie eine Kobra vorschnellt, Lucas packt und ihn gegen die Hauswand knallt. Ich sehe wie er immer wieder auf ihn einschlägt und Panik steigt in mir auf. Ich stürme auf die beiden zu, auf Raze und springe ihn von hinten an und grabe meine Zähne in seinen Hals und sauge sein Blut. Ich spüre wie es durch meinen Körper fließt, wie es mir gefehlt hat, wie hungrig ich bin. Meine Sinne werden von dem Blut benebelt. Alles bewegt sich langsamer. Ich merke wie Raze versucht mich los zu werden und mit einem Mal wird alles wieder schneller. Ich höre ihn knurren. Ich spüre wie er mich mit seinem Rücken gegen die Wand schlägt, immer wieder. Mein Hinterkopf knallt mit einem dumpfen Schlag gegen die Steinwand. Das ist der Moment in dem ich mich nicht mehr länger halten kann, in dem ich zusammen sacke und auf den Boden lande. Ich fasse mir betäubt an den Kopf und spüre Blut, viel Blut. Ich liege auf dem kalten Asphalt, unfähig auf zu stehen. Vor mir verschwimmt alles. Ich sehe zu Raze und Lucas, Raze der weiterhin wie von Sinnen Auf Lucas einschlägt, ohne zu merken was um ihn rum passiert und Lucas, der mich mit angstgeweiteten Augen ansieht und mich anfleht wieder auf zu stehen, während er den Schlägen von Raze versucht aus zu weichen. Ich will ihm antworten, schaffe es aber nichts. Stattdessen verschwimmt meine Sicht nur umso mehr, bis ich nur noch Schwarz sehe.

Meine Augen öffnen sich. Wo bin ich? Meine Sicht ist verschwommen, ich nehme nur Umrisse wahr. Ein paar Meter weiter sehe ich zwei Gestalten, einer der beiden schlägt auf den anderen ein. Einen Moment denke ich, es ist wieder ein Traum, dann aber erkenne ich Lucas. »Luke? «, bringe ich leise heraus. Mein Kopf dröhnt. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich je so starke Kopfschmerzen gehabt habe. Um mich rum spüre ich etwas Nasses. Was ist das? Blut? Ist es mein Blut? Ich bin zu schwach um zu denken. Ich kann nur zusehen, zu etwas anderem bin ich nicht fähig. Endlich erkenne ich auch die andere Gestalt. Raze, der immer wieder auf Lucas einschlägt. Einen kurzen Moment lässt er von ihm ab, was Lucas nutzt. Er stürzt sich auf eine kaputte Wodkaflasche. Wodkaflasche? Raze hatte sie bei. Sie ist seine Flasche. Am Ende des Flaschenhalses geht das Glas immer wieder zu spitzen Kannten zusammen. Lucas nimmt sie wie ein Messer in die Hand und stürzt sich damit auf Raze. Mit einer einzigen Bewegung stößt er ihm die Flasche in den Bauch und zieht sie dann wieder raus. Ohne auch nur eine Sekunde verstreichen zu lassen, ohne Raze auch nur reagieren zu lassen, rammt er ihm die Flasche in die Kehle. Raze Augen weiten sich erstaunt. Er versucht sich an Lucas fest zu halten, doch vergebens. Er stürzt zu Boden und bleibt dort liegen, ohne sich auch nur noch einmal zu regen. Tränen steigen mir in die Augen. Lucas steht neben Raze und rührt sich nicht. Vorsichtig stütze ich mich ab und drücke mich wackelig nach oben, langsam setze ich mich auf und halte mir meine Hand vor Augen, um zu sehen was an meiner Hand klebt. Ich sehe rot und auf einmal kehrt mein Geruchsinn zurück und meine Augen klären sich. Ich rieche mein Blut und spüre wie meine Augen sich golden verfärben. Aber es ist nicht nur mein Blut. Ich hebe den Kopf und sehe mich um. Raze, der in einer frischen Blutlache liegt, liegt nur wenige Meter von mir entfernt. Meine Zähne schieben sich aus meinem Zahnfleisch und mit ihnen wird auch das Adrenalin frei gesetzt was mir die Kraft gibt zu ihm vor zu schnellen. Ich stoße Lucas bei Seite, reiße Raze die Flasche aus dem Hals und stoße ihm meine Zähne in das Fleisch. Ich nehme nichts mehr um mich rum wahr, nur das Blut das durch meine Adern fließt. Es ist wie in einem Rausch. Jemand packt mich an den Schultern. Lucas. Er reißt mich von Raze runter und drückt mich mit seinem ganzen Körpergewicht nach unten. Er schlägt mich und schreit mich an. »Verflucht du bringst ihn um! Er ist doch schon so gut wie tot. Krieg dich wieder ein, oder willst du ihn töten? « Ich fauche ihn an, bin nicht mehr ich selber. Durch den hohen Blutverlust ist mein Durst nur noch stärker und mein Wille es zu unterdrücken umso schwächer. Ich trete ihm mit ganzer Wucht in die Weichteile, stürze mich auf ihn, sitze auf ihm und beiße ihn ebenfalls.
»Luzifer! Verstehst du nicht? Er stirbt. Komm zu dir verdammt! « Ich spüre seinen Schmerz, ich höre seine Schreie, lasse aber nicht von ihm ab. Raze ist mir egal, Lucas ist mir egal. Alles ist mir egal, außer das Blut. Ich lebe dafür. Ich spüre wie sich meine Wunde am Kopf langsam schließt und sauge nur noch fester. Langsam beginne ich meine Hüften auf seinen zu kreisen, während ich immer weiter trinke. Ich spüre wie Hormone durch meinen Körper jagen und mich dazu bringen mich nur noch fester auf ihn zu pressen. Lucas packt meine Hüften und versucht sie weg zu drücken. »Hör auf! « Seine Stimme ist sehr viel schwächer als eben noch. Er verliert viel Blut, zu viel, doch das interessiert mich nicht. Ich sauge unbeirrt weiter, ohne seinen Protest wirklich zu merken. Wenige Sekunden später verliert er das Bewusstsein, ohne dass ich es mitbekomme. Nach einer Weile klettere ich von ihm runter. Ich bin satt, so satt wie noch nie und spüre wie das ganze Blut durch meine Adern rauscht. Ich schließe die Augen. Ein kleines Lächeln breitet sich auf meinen Lippen auf. Mein Verstand klärt sich wieder etwas und ich öffne die Augen. Ich nehme nun die Szenerie vor meinen Augen bewusst war. Lucas vor mir, bewusstlos und bleich. Raze, wenige Meter von mir entfernt, umringt von Blut und ebenso blass. Mein Körper fängt an unkontrolliert zu beben. Was habe ich getan? Das Beben wird schlimmer und geht über in einen Krampf. Ich falle auf den Asphalt und krümme mich vor Schmerz. Ich Schreie und winde mich, bis ich endlich das Bewusstsein verliere.
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Kapitel 23 – Besuch
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