Das Blut der Unsterblichen
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Das Blut der Unsterblichen

Ein Paar, eine Liebe, viele Hindernisse ...
 
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 Kapitel 18 - Erkenntnis

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Luzifer McCanly
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BeitragThema: Kapitel 18 - Erkenntnis   Kapitel 18 - Erkenntnis I_icon15Mo Aug 13, 2012 7:58 pm

Kapitel 18 - Erkenntnis

Ich
komme vor dem Haus von Lucas in Daggerhorn an, stelle meine Koffer ab
und klingle an seiner Tür. Stunden lang bin ich in Ashburry rumgeirrt,
bis ich den Entschluss gefasst habe zu Lucas zugehen, vorher bin ich
noch zu mir nach Hause und habe meine Koffer geholt. Ich habe vor länger
bei ihm zu bleiben, wegen den Jägern. Nach dem ich damals gegangen bin
habe ich ihn angerufen und ihm alles erzählt. Er war sehr
niedergeschlagen, hat aber gesagt dass ich meinen Weg gehen soll und er
mich nicht aufhalten wird. In diesem Moment hat sich wieder gezeigt wie
sehr ich ihn brauche und es ist kein Tag vergangen an dem ich ihn nicht
angerufen habe, denn sonst hätte ich die Zeit alleine nicht
durchgestanden. Nun stehe ich vor seiner Tür und klopfe. Er weiß nicht
dass ich wieder da bin und ich hoffe dass er da ist. Hecktisch habe ich
versucht die Mascaraspuren von meinen Tränen wegzuwischen, was mir nicht
so gut gelungen ist, denn jetzt sehe ich dadurch nur noch schlimmer
aus, aber das ist mir erst einmal egal. Die Tür wird geöffnet und Lucas
erscheint in der Tür. Er mustert mich einen Moment und lächelt dann
breit. »Hey, du bist wieder da. « Trotzt den Kontakt den wir hatten habe
ich ihm nichts von meinen Problemen erzählt, ich habe ihm nur immer
wieder versichert, dass es mir gut geht, aber jetzt kann ich ihm nichts
mehr vor machen. Er sieht mich genauer an und runzelt dann nachdenklich
die Stirn. »Du siehst scheiße aus, was ist passiert? « Er hat noch nie
ein Blatt vor den Mund genommen und es hätte mich gewundert, wenn er es
jetzt getan hätte, aber trotzt der harten Worte kann ich seine Besorgnis
deutlich raushören. Ohne es kontrollieren zu können breche ich wieder
in Tränen aus und schluchze: »Darf ich rein kommen? « Er nickt sofort.
»Natürlich komm rein! « Er beugt sich runter zu meinen Koffern, stößt
die Tür weiter auf und trägt sie ins Wohnzimmer. Ich gehe ihm nach und
sehe ihn dann, im Wohnzimmer angekommen, unschlüssig an. Ich weiß nicht
was ich jetzt machen soll. Für gewöhnlich bin ich bei Lucas nicht so
unsicher, aber das hier ist eine andere Situation als sonst. Lucas
stellt meine Koffer ab der Wand ab, dreht sich zu mir um und nimmt mich
in den Arm. »Was ist passiert? « Er redet ganz ruhig und ohne Druck. Ich
drücke mich fest an ihn und drücke mein Gesicht in seine Brust. Noch
immer weine ich ungehalten und scheine mich gar nicht mehr ein zu
kriegen. »Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. « Weiterhin hält er mich
fest und legt seinen Kopf auf meinen. »Am besten sagst du mir zuerst
das, was mich weniger auf die Palme bringt. « Ich nicke kaum merkbar,
löse mich von ihm und lasse mich kraftlos auf sein Sofa plumpsen. Was
bringt ihn wohl weniger auf die Palme, überlege ich, das ich von Jägern
verfolgt werde, oder Raze mein Herz gebrochen hat? Einen kurzen Moment
lasse ich mir die beiden Optionen durch den Kopf gehen und komme dann zu
einem festen Entschluss. Definitiv das ich verfolgt werde. Ich warte ab
bis ich wieder einigermaßen normal sprechen kann und setze dann an:
»Ich werde von Jägern verfolgt. « Ich sage es lieber schnell, reiße es
wie ein Pflaster von meiner Seele, denn ich würde eh nur kneifen, wenn
ich länger gewartet hätte.
Er setzt sich neben mich und sieht mich
besorgt an. »Wieso hast du mir das nicht ehr gesagt? Ich wäre gekommen
und hätte dir helfen können. « Er nimmt meine Hand und drückt sie
leicht. »Wie lange wirst du schon verfolgt? « Ich wische mir mit meinem
Ärmel die Tränen ab, wobei dieser etwas hoch rutscht und einige meiner
Blutergüsse frei legt. Schnell zerre ich ihn wieder runter und hoffe das
Lucas sie nicht gesehen hat. Ich sehe prüfend an. »Ich wollte dich da
nicht rein ziehen und dich von deiner Freundin trennen. « Ich gehe davon
aus, dass er inzwischen mit Raven zusammen gekommen ist, trotz der
Sache mit Raze damals, dabei bin ich mir noch nicht mal sicher, ob er
das überhaupt weiß. »Seit Dezember. «, beantworte ich seine Frage knapp,
seit wann ich verfolgt werde, es kommt mir aber sehr viel länger vor.
»Keine Sorge du hättest uns nicht getrennt. «, sagt er, während er wie
selbstverständlich meinen Arm nimmt und den Ärmel etwas hoch zieht. Er
hat meine Verletzungen also doch gesehen. Innerlich fluche ich, während
er meine Blutergüsse untersucht.
»Du hättest mir das wirklich sagen
sollen. Das sind sechs Monate. Ich wäre da gewesen und du hättest mehr
Zeit gehabt dich aus zu ruhen und zu heilen. « Ich ziehe meinen Arm
wieder weg, drücke ihn an mich und schaue nach unten. »Tja, ich schätze
dafür ist es jetzt zu spät. « Ich holte tief Luft und realisiere erst
jetzt was er gesagt hat und sehe fragend zu ihm hoch.
»Wie ich hätte euch nicht getrennt? «
»Ich
weiß, aber für die Zukunft sag mir bitte Bescheid. « Er seufzt kurz und
schüttelt dann den Kopf, bevor er meine Frage dann beantwortet. »Wir
sind nicht zusammen. « Wir wissen beide das ich seiner Anweisung nicht
nach gehen werde, deswegen reagiere ich nicht weiter darauf, sondern
wende mich den wichtigen Dingen zu. »Wieso seid ihr nicht zusammen Ist
es wegen dem was Raze getan hat? « Das scheint mir der richtige Moment
um das Thema an zu schneiden, allerdings weiß ich nicht wie empfindlich
er der Sache gegenüber ist. »So sieht’s aus. « sagt er nur und sieht
mich dann fragend an. Damit ist meine Frage auch schon beantwortet und
mehr muss ich auch nicht wissen.
»So und jetzt: warum hast du
geweint? « Ich sehe ihn etwas überrascht an. Natürlich hätte ich wissen
müssen, dass Lucas mich kennt und weiß, dass ich wegen ein paar Jägern
nicht gleich anfange zu weine. Ich reibe mir die Stirn und überlege was
ich ihm sage.
»Ich ähm, weiß nicht ob es so gut ist, wenn ich dir das erzähle. «
»Was
hat der Bastard gemacht? «, fragt er sofort. Ich wusste dass er sofort
wissen würde, dass es wegen Raze ist, denn wer sollte es sonst sein? Ich
seufze und gebe nach, jetzt hat es eh keinen Sinn mehr es ihm zu
verheimlichen. »Ich hab dir doch erzählt, dass ich bevor ich gegangen
bin mit ihm eine Abmachung hatte, die beinhaltete: Falls wir uns immer
noch lieben, das wir uns dann an einem bestimmten Ort treffen. Na ja,
ich war heute an diesem Ort. Er war auch da. Mit ihr. « Er weiß wer Mia
ist, denn ich habe ihm erzählt was damals war und habe ihm auch über
meine Fortschritte informiert die ich hinsichtlich ihres Namens gemacht
habe. »Er kam mit IHR! «, wieder hole ich und fange wieder an zu weinen.
»Er wollte wissen was mit mir los ist und so weiter, aber ich wusste,
wenn ich ihm sage was los ist, dann würde er entweder was dummes tun,
oder er würde auf mich aufpassen wollen und das würde heißen das ich ihn
immer sehen müsste. Mit IHR. « Ich schüttele abwehrend den Kopf. »Und
das kann ich nicht. Als ich ihm sagte dass ich schon klar komme und ich
immer noch dich habe ist er völlig ausgerastet. Er hat mich angeschrien
und meinte dass ich verschwinden soll. « Ich breche ab und wische mir
die Tränen ab. Wieder daran zu denken und es auszusprechen tut furchtbar
weh und ich weiß nicht ob ich es irgendwann wieder vergessen kann.
»Er hasst mich. «, schließe ich am Ende.
»Er
hängt immer noch mit der Schlampe ab? «, ist das Erste was er sagt,
dann nimmt er mich wieder in den Arm. »Dafür stopf ich ihm das Maul. «
Er drückt mich tröstend an sich und sagt sanft: »Nein er hasst dich
nicht! « An seiner Brust weine ich weiter bittere Tränen. »Sie scheint
nett zu sein. Er ist glücklich mit ihr, mehr will ich nicht für ihn,
aber ich versteh nicht warum er kommt um mir das unter die Nase zu
reiben, also doch, er hasst mich. Er meint er würde mich noch lieben,
dass ich ihn aber im Stich gelassen habe und deswegen hasst er mich. «
Ich spüre wie Lucas mich leicht hin und her wiegt, wie ein hysterisches
Kleinkind. »Du hast ihm nicht im Stich gelassen und er hasst dich auch
nicht. « Er versucht mich mit aller Macht zu beruhigen. Ich höre wie er
tief durch atmet. »Er hat sich lediglich verändert und die einzige
Person die er hasst bin ich. Er ist sauer weil du zu mir gekommen bist,
aber er hasst dich nicht. « Doch tut er, denke ich trotzig, spreche es
aber nicht aus, weil ich weiß wie dämlich es ist. Ich löse mich leicht
von ihm um ihn an zu sehen und schniefe. Ich kann spüren dass meine
Augen verquollen von den ganzen Tränen sind, aber es ist mir egal. Lucas
hatte mich schon in weitaus schlimmeren Situationen gesehen und er hat
sich nie beschwert. Mit brüchiger Stimme bringe ich dann schließlich
heraus: »Aber was hat er denn erwartet? Das ich mir das mitangucke? Und
ich verstehe auch nicht warum er DICH hasst. «
»Ich denke dass er das
alles so nicht gewollt hat. «, erklärt er ruhig und lächelt leicht. »Er
hasst mich, weil er eifersüchtig ist, ob du es glaubst oder nicht, das
und meine zahlreichen Besuche. « Er fängt an breit zu grinsen, er
scheint an eine Sache zu denken, die ihn sehr amüsiert. »Was hat er
nicht gewollt? Das ich merke dass er eine andere hat? Das wir einfach so
weiter machen wie zuvor? «
Ich schnaube. »Und wieso Eifersucht?
Und wieso Besuche? « Es sind so viele Fragen die mir im Kopf
rumschwirren, so viele Sachen die ich nicht verstehe. »Nein das er dir
so vor den Kopf knallt. «, antwortet Lucas erst mal und fängt dann an zu
erklären: »Als wir uns das erste Mal getroffen haben war er schon
eifersüchtig, darum auch dieses ganze Tara und er ist es immer noch weil
er weiß das ich im Gegensatz zu ihm weniger Fehler mache. « Er wartet
kurz bis er mir das mit den Besuchen erklärt, wahrscheinlich um zu sehen
wie ich auf das eben Gesagte reagiere, aber ich sehe ihn weiter nur an,
also erzählt er weiter: »Jedes Mal wenn mir irgendwas zu Ohren kommt,
wo sein Name negativ fällt, steh ich vor seiner Tür. « Er wirkt fast
stolz auf das was er getan hat und grinst weiterhin breit. »Ja das weiß
ich auch dass er das nicht wollte, das hat er ja auch selber gesagt,
darum ging es mir auch nicht und was meinst du mit weniger Fehler? Du
sagst es so als wäre ich ein Baby was von ihm zu oft fallen gelassen
wurde, du jedoch bist der perfekte Vater. « Ich weiß nicht was ich
darüber denken soll, mir bleibt aber auch nicht viel Zeit zum denken,
denn als ich höre was es mit den Besuchen auf sich hat, klappt mein Mund
ungläubig auf. »Das hast du nicht! « Ich kann es einfach nicht fassen.
Warum hat er das getan? Gut, das kann ich mir vorstellen, aber muss man
gleich gewalttätig werden? Lucas geht auf das Erste gar nicht mehr ein,
antwortet aber auf das Letze. »Doch hab ich, auch wenn es beim letzten
Mal für mich doch ein Schuss in den Ofen gewesen ist. Ich konnte ja
nicht ahnen das die Schlampe ´ne Hexe ist und sie mir solche Schmerzen
zufügen kann. Er schüttelt sich leicht bei der Erinnerung und ich kann
mir ein schadenfrohes Lachen nicht verkneifen.
»Geschieht dir recht.
« Ich hau ihm leicht gegen den Arm. »Bitte lass ihn in Ruhe. Das er mir
wehgetan hat ist nicht seine Schuld. « verteidige ich Raze, denn ich
war schließlich die, die zuerst mit Lucas geschlafen hat und das hat den
Stein ja erst ins Rollen gebracht. »Ich meine, ich bin ein Freak, da
könnte die kleinste Kleinigkeit dazu führen das ich aus ticke. « Ich
seufze leise und erst jetzt bemerke ich wie viel Durst ich habe.
Verdammt, ich hatte seit Ewigkeiten kein Blut mehr. Ich bemerke die
pulsierende Ader am Hals von Lucas und kann spüren wie sich meine Zähne
ausfahren. Ich lege sofort eine Hand über meinen Mund und sehe Lucas an,
in der Hoffnung dass er nichts davon mitgekriegt hat. Er lächelt
leicht. »Okay, dir zu Liebe werde ich ihn in Ruhe lassen, aber nur wenn
du aufhörst dich selbst Freak zu nennen. « Er sieht mich an und merkt
natürlich dass etwas nicht stimmt und runzelt die Stirn. »Ist dir
schlecht? «
»Lucas, ich BIN ein Freak. Das sieht ein Blinder. « Noch
immer habe ich die Hand vor den Mund und habe auch nicht vor sie da weg
zu nehmen, aber ich weiß das es keinen Sinn hat ihn an zu lügen,
deswegen beschließe ich ihm zu sagen was los ist. »Nein mir ist nicht
schlecht. Es ist nur, ich habe lange nicht mehr ,,gegessen´´. «
»Du
bist kein Freak. « Er wirkt entschlossen und ich weiß, dass ich ihn von
seiner Meinung nicht abbringen kann, egal was ich sage, sieht mich dann
aber fragend an, als er merkt was ich meine.
»Okay ähm, in wie fern
kann ich dir bei diesem Problem behilflich sein? « Meine Augen färben
sich ungewollt golden, wie jedes Mal wenn ich Durst habe. In dem du dir
die Arme aufschneidest, hätte ich beinahe gesagt, kann mich aber noch
zurück halten. Ich lächle, was er aber nicht sieht, weil ich immer noch
die Hand vor dem Mund habe. »Du kannst mir gar nicht helfen. « Eine
Weile lang sagt er gar nicht, scheint in Gedanken versunken zu sein,
dann streckt er auf einmal den Arm aus und hält ihn mir sein Handgelenk
hin. »Ich hab leider kein Blut hier, aber…« Ich kann nicht anders, als
seine blauen Adern unter seiner dünnen Haut zu mustern, dann schaffe ich
es den Kopf wieder ab zu wenden und schüttele an ihn gewandt den Kopf.
»Nein Lucas, das kann ich nicht machen. « Wie kann er nur denken das ich
das machen würde? Ich könnte ihn umbringen. Aus dem Augenwinkel sehe
ich wie er die Augen verdreht, sich ins Handgelenk beißt und mir dann
wieder seinen Arm hinhält, an dessen Seiten das Blut herabläuft. Ich
kann nicht anders als meinen Kopf wieder zu ihm zu wenden. Ich sehe wie
sein Blut über seinen Arm strömt und auf das Sofa tropft. »Das Sofa. «,
höre ich mich wie in Trance sagen. Sein Arm scheint mir immer näher zu
kommen und mir förmlich zuzuschreien, dass ich ihn beißen will. Ich
nehme die Hand von meinem Mund und weiß das Lucas jetzt meine spitzen
Fangzähne sehen kann, aber mir ist es egal, denn ich starre weiterhin
auf das Blut.
Vorsichtig lege ich meinen Mund auf die Wunde und
fange langsam an zu saugen und dann heftiger. Ich drücke seinen Arm an
meinen Mund und höre wie ich glücklich seufze. Endlich habe ich wieder
Blut im Mund, in meinem Körper. »Scheiß aufs Sofa. «, höre ich Lucas nur
stöhnen als ich von ihm trinke. Ihm scheint es zu gefallen, genauso wie
mir. Ich fühle seinen immer schneller werdenden Atem und gerate dabei
in einen Rausch. Ich ramme meine Zähne in sein Fleisch und stöhne dabei
laut auf. Er zuckt nur einmal kurz zusammen und entspannt sich darauf
gleich wieder. Ich schließe meine Augen und sauge immer weiter,
währenddessen rücke ich immer näher an ihn heran.
Oh Gott was mach
ich hier eigentlich? Ich reiße mich von ihm los und drücke seinen Arm
weg. Ich wende das Gesicht von ihm ab und atme immer noch schnell. Ich
habe von meinem besten Freund das Blut getrunken, schießt es mir durch
den Kopf und kriege gleich ein schlechtes Gewissen.
Ich spüre wie er selber ruhiger wird und sich in die Sofakissen sinken lässt. Er lässt seinen Arm sinken.
Ich
schließe meine Augen. »Es tut mir leid. «, keuche ich und drehe meinen
Kopf wieder in seine Richtung und meine Augen öffnen sich wieder. Ich
fühle förmlich wie sein Blut mich stärkt und durch meine Adern fließt,
doch trotzt all dem lächelt er mich ruhig an. »Nein ist gut, es ist gut
das du mal was zu dir genommen hast. « Ich schüttele energisch den Kopf.
»Nein ist es nicht. Ich nehme viel zu viel von dir und kann dir nichts
zurückgeben und DAS kann ich erst recht nicht mehr gut machen. «
Ich
nehme seinen Arm und lecke über seine Wunde, die durch meinen Speichel
sofort anfängt sich zu schließen. Es kostet mich viel Kraft nicht wieder
anzufangen von ihm zu trinken, aber ich kriege mich unter Kontrolle,
meine Augen sind allerdings immer noch golden. Lucas ignoriert das was
ich gesagt habe, sieht kurz auf die sich schließende Wunde und dann
wieder auf mich. »Ich kann dir nicht genug geben, wo bekommst du sonst
dein Blut her? « Er sieht mich fragend an und ich weiß, dass er nicht
nachlassen wird, bis ich es ihm sage. »Vor einem halben Jahr gab es noch
´nen Lieferanten, die wurden aber vom Rad erwischt und ausgeschaltet
und seitdem hab ich nichts getrunken, nicht wirklich. Ich hab mich ab
und zu in ein Krankenhaus geschlichen und da was geholt, aber ich konnte
nie genug mitnehmen und ich hatte auch keine Zeit, da ich die ganze
Zeit unter Beobachtung stand. «
Lucas hört sich alles aufmerksam an
und nickt dann. »Ich will dass du so viel nimmst wie du kannst, wie ich
dir geben kann. « Wieder streckt er mir seinen Arm hin. Auf einmal kann
er mir wieder Blut geben? Nein, das erste Mal war schon zu viel.
Nochmals schüttele ich den Kopf und rücke ein Stück von ihm ab um mich
besser unter Kontrolle zu haben. Ich sehe ihm tief in die Augen. »Nein,
ist schon in Ordnung, ich bin mittlerweile geübt darin mit wenig aus zu
kommen. « Auch wenn es jedes Mal Schmerzhaft ist. Lucas verdreht die
Augen. »Jetzt nimm schon! « Ich sehe ihn entschlossen an. »Nein, ich
weiß nicht ob ich mich kontrollieren kann. « Er sieht mir ebenfalls
ruhig in die Augen.
»Ich vertraue dir. «
»Ich mir aber nicht und
ich will diese Grenze nicht übertreten und ich kann dir auch nichts
zurückgeben und komm mir jetzt nicht von wegen: du gibst mir schon alles
wenn es dir gut geht! «
So langsam hatte ich die Diskussion satt und
lass es ihn auch spüren, doch er lacht nur. »Nein, du gibst mir alles
in dem du hier sitzt. «, dann grinst er mich an und wedelt mit seinem
Arm vor mir rum. Ich sehe ihn an und bleibe lange Zeit still, kann aber
ein leichtes lächeln nicht zurückhalten. Ich liebe ihn. Ich bin über
meine eigene Erkenntnis geschockt. Moment, nein Luzi, denk nach er ist
dein bester Freund, er war immer für dich da und du liebst Raze, gut
Bella hat gezeigt das man auch zwei lieben kann, aber das ist falsch,
ich kann ihn nicht lieben. Meine Gedanken kreisen jetzt nur noch um das
eine Thema und ich führe Selbstgespräche. Nun sehe ich Lucas bewusster
an. Seine blonden Haare, sein gut gebräunter Körper, sein unverschämtes
Grinsen. Verdammt, ich liebe ihn wirklich.
Ich schließe die Augen und
massiere mir dir Schläfen und fange an vor mich hin zu murmeln:
»Verdammt, ich muss aber auch immer so einen großen Mist bauen. « Ich
merke nicht dass ich das laut gesagt habe und diskutiere weiter mit mir.
Ich meine: jetzt liebe ich zwei Typen die mich nicht wollen, der eine
hat eine andere und der andere kann mich unmöglich lieben, höchstens als
Schwester, denn anders geht es gar nicht, dafür kennt er mich einfach
zu gut. Keiner verliebt sich in jemanden der mehr Probleme hat als ganz
Amerika. Ich stöhne frustriert auf. Ich darf ihm das niemals sagen,
sonst mache ich alles kaputt und ich habe doch jetzt nur noch ihn und
ich brauche ihn. Jetzt sehe ich ihn wieder an, sehe wie er mit dem Arm
wedelt. Er bringt mich immer zum Lachen. Ich schreie innerlich: Ich bin
so dumm! Immer mache ich alles kaputt!
»Was hast du für Mist gebaut?
« Ich schrecke innerlich auf, als er meine Gedanken stört und sehe ihn
mit großen Augen an. Lucas legt den Kopf leicht schief und sieht mich
fragend an. Zuerst sehe ich ihn verwirrt an, dann begreife ich, dass ich
es laut gesagt haben muss und schäme mich in Grund und Boden. »Ähm, ach
nichts. « versuche ich es ab zu tun und hoffe das er nicht weiter nach
fragt.
Ich spüre wie meine Wangen rot werden. Mist. Aber wie lange
liebe ich ihn schon, ich meine ich kenne ihn eine ganze Weile, aber ich
befürchte dass ich ihn nur seit eben grade liebe. Ich drifte wieder ab
und schwebe in Erinnerungen. »Du hast den Anfang gemacht, also musst du
es jetzt ausspucken, so schlimm wird’s schon nicht sein. « Ich sehe ihn
an. Er grinst, ich nehme an, weil ich rot geworden bin, denn er mochte
es schon immer wenn ich das werde. Es ist ein unwiderstehliches grinsen,
bei dem ich unwillkürlich zurücklächeln muss, dann schaue ich wieder
nach unten.
»Nein, ich kann nicht, denn es IST schlimm. « Und wie
schlimm es ist. Er nimmt mein Kinn in seine Hand, hebt meinen Kopf
leicht an und sieht mir in die Augen. »Nun los! «, versucht er mich zu
animieren. Ich kann nicht anders als ihm ebenfalls in die Augen zu
sehen. »Du musst nicht immer alles wissen. « Auch wenn du es verdient
hast, aber das muss er ja nicht wissen. Ich versuche ernst zu bleiben,
schaffe es aber nicht ganz. Wieder verdreht er die Augen. »Ach echt? Du
kannst alles wissen, aber nicht alles essen. « Er zieht eine Schnute und
sieht mich mit seinem Dackelblick an. »Du kannst nicht einen Satz
anfangen und ihn dann fallen lassen. « Ich muss automatisch lachen.
»Ich
habe laut gedacht das zählt nicht. «, versuche ich mich zu verteidigen.
Ich kann nicht anders als ihn förmlich an zu strahlen, dann werde ich
wieder ernst, weil mir einfällt was ich für Mist gebaut habe. »Okay, ich
sag es dir, aber du musst mir versprechen mir mein Herz nicht raus zu
reißen auf dem Boden zu schmeißen und darauf rum zu trampeln, ok? Aber
ich will trotzdem dass du ehrlich bist. « Er lächelt triumphierend und
sieht mir dann fest in die Augen. Ich kann ihm ansehen wie sehr er es
wissen möchte. »Ich würde dir nie wehtun. « Während er das sagt sieht er
mich mit einem Ausdruck an, den ich mit keinen Worten der Welt
beschreiben könnte. Ich versuche mich davon nicht beeinflussen zu
lassen, lehne mich ganz nah zu ihm rann und flüstere ihm ernst zu: »Ich
habe Snoppyunterwäsche an. « Ich sehe ihn so ernst an wie ich kann,
kann es aber nicht lange halten, fange an laut zu lachen und lasse mich
dabei nach hinten auf die Sofakissen fallen. Ich kann mich fast nicht
halten vor Lachen, doch er gibt sich wenig beeindruckt und kichert
gespielt. »Haha, verarschen kann ich mich selber. « Ich lache ungestört
weiter. »Nein, nein wirklich. « Ich mache ein Hohlkreuz, damit ich meine
Hose besser auf machen kann, ziehe sie etwas runter bis das
Snobbysymbol auf meinem Höschen freigelegt ist. Meine Hüfte drehe ich
so, dass er es besser sehen kann. »Guck! «
Ich sehe ihn an und warte auf seine Reaktion. Endlich fängt er auch an zu lachen und grinst mich an.
»Echt sexy. «
»Ja oder? «
Ich
grinse ihn ebenfalls an und bin froh, dass ich ihn abgelenkt bekommen
habe. »Aber es wird noch besser. « Wenn ich schon mal dabei bin, kann
ich auch noch gleich einen drauf setzten. Ich setze mich hin, mache aber
meine Hose nicht wieder zu, stattdessen ziehe ich mir mein Shirt hoch
und entblöße den zum Höschen passenden rosa BH. Lucas sieht mich immer
noch grinsend an und schüttelt dann den Kopf. Ich merke nicht wie er
schluckt, nur sein gezwungenes Lächeln. Verwirrt lasse ich mein Shirt
wieder nach unten gleiten und sehe ihn an.
»Was ist? Hab ich was falsch gemacht? «
»Nein,
nein, hab nur grade gedacht, wenn du gestern gekommen wärst hätten wir
im Partnerlook laufen können, jetzt ist meine Snoppyboxer in der Wäsche.
« Jetzt grinst er wieder und ich lache erleichtert. »Du hast ´ne
Snoppyboxer? « Neben bei mache ich meine Hose wieder zu, dabei beuge ich
mich nach hinten und hebe meinen Hintern damit ich die Hose wieder hoch
ziehen kann. Ich lächele ihn an und setze mich dann wieder richtig hin.
Er setzt sich auf einmal anders hin und schlägt wie eine Frau die Beine
übereinander. Ich sehe ihm an das er leicht neben der Spur ist, kann
aber nicht sagen was es ist. »Ähm, ja ähm, klar hab ich eine, bin doch
total hipp. «, fängt er auf einmal an zu stottern, was ich komisch
finde, denn Lucas ist normalerweise nicht der Typ, der stottert, oder
unsicher ist. Ich mustere ihn und sehe die übereinandergeschlagenen
Beine die ihn leicht schwul aussehen lassen. Ich muss mir ein grinsen
verkneifen und beuge mich dann etwas vor und lege ihm eine Hand auf den
Oberschenkel. »Willst du mir was sagen? «, frage ich ihn leicht
belustigt von diesem Anblick und deute dabei auf seine überschlagenen
Beine. Er streicht meine Hand von seinem Oberschenkel, rutscht leicht
von mir weg und versucht dabei ein leichtes Grinsen bei zu behalten, was
ihm aber nicht gelingt. »Ja, es macht mich nur fertig dass meine Boxer
in der Wäsche ist. «
Jetzt bin ich völlig verwirrt. Warum hat er
meine Hand weggenommen? Nach einer Weile grübeln fällt der Groschen
dann. Mir klappt die Kinnlade nach unten und ich rücke gleich von ihm
ab.
Oh mein Gott, Männer. Ich kann meinen Schock nicht verbergen als ich empört ausrufe: » LUKE! «
Ich
sehe wie er auf einmal leicht rot wird und mich vorwurfsvoll ansieht.
»Was kann ich dafür wenn du dich hier rumräkelst? Hast du ´ne Ahnung was
das alles anrichten kann? « Ich bin einfach nur Sprachlos und kann
nicht anders, als ihn an zu starren. »Ich dachte du bist immun dagegen
und ich hab doch auch gar nichts gemacht. « Ich kann ja nicht ahnen,
dass er von so einer kleinen Bewegung gleich erregt wird, das ist doch
nicht gesund, aber Moment! Bis jetzt habe ich immer gedacht, ich bin wie
eine Schwester für ihn, aber ein Bruder kriegt bei seiner Schwester
keinen Steifen. So langsam fange ich an Hoffnung zu schöpfen. Lucas
sieht mich an und hat den Kopf leicht schräg gelegt.
»Immun? Danke
aber ich brauch noch kein Viagra, ich bin ein Mann da muss man nicht
viel machen. Die Hüllen fallen lassen und ein paar sexy Bewegungen und
Boom! « Meine Hoffnung fängt an wieder zu schwinden, aber ich kriege
trotzdem ein hinterhältiges Grinsen hin. Vielleicht muss ich ihn einfach
nur von mir überzeugen? »Das heißt wenn ich das mache…. « Ich richte
mich etwas auf, ziehe langsam mein Shirt aus und sehe ihn dabei
aufreizend an. Sofort dreht er sich weg, als er sieht was ich mache uns
schüttelt abwehrend den Kopf. »Gott, bitte lass das! « Ihm scheint das
wirklich viel auszumachen, aber warum? Wir haben schon einmal mit
einander geschlafen, also wäre das hier nichts Neues für ihn, also
beschließe der Sache auf den Grund zu gehen. »Aber warum? «
Ich
drücke seine Beine wieder auseinander und setze mich breitbeinig auf
seinen Schoß und somit auf seine Beule. Mit meinem Gesicht gehe ich ganz
nah an seins, berühre es aber nicht. Lucas lehnt sofort den Kopf nach
hinten und schließt die Augen. »Luzi, bitte. « Ihm scheint es ernst zu
sein, doch ich gehe auf sein flehen nicht ein. Ich nehme seinen Kopf in
meine Hände und zwinge ihn mich an zu gucken. »Bitte WAS? «, tut ich so,
als wenn ich es nicht verstanden hätte, dabei lächle ich ihn lasziv an.
Jetzt traut er sich endlich wieder mir in die Augen zu sehen. »Bitte,
tu das nicht. «, bittet er mich ein weiteres Mal. »Was denn? « Ich
stelle mich mit Absicht dumm und wandere mit meinen Händen zu seiner
Brust und verweile dort einen Moment. Langsam senke ich den Kopf und
lege meine Lippen auf seinen Hals und beginne ihn bis rauf zum Kinn zu
küssen. Ich kann spüren wie er leicht anfängt zu zittern und die Beule
unter mir immer härter wird. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und
zieht mein Gesicht wieder zu sich hoch und legt seine Stirn an meine.
»Genau das. Lass es, bitte. « Er sieht mir die ganze Zeit in die Augen,
ich erwidere seinen Blick und bin etwas überrascht. »Warum? Es wäre
nicht das erste Mal. «, sage ich nun endlich. Ich hoffe dass er es sagt,
dass er mich liebt, doch er
schüttelt nur leicht den Kopf. »Beim
letzten Mal habe ich nicht nachgedacht. « Das ist nicht das was ich
hören wollte. Er lehnt den Kopf anschließend wieder zurück und schließt
die Augen. »Das würde jetzt alles kaputt machen und das will ich nicht. «
»Es war ein Fehler. «, übersetze ich seine Worte und kann nicht verhindern ihn traurig an zu sehen.
Noch
immer sitze ich auf ihn und frage mich langsam was ich hier überhaupt
mache. Wie konnte ich mir denn nur Hoffnungen machen? Es ist
offensichtlich, dass er für mich nichts fühlt. »Und was wäre, wenn es
etwas gäbe was die Situation ändern würde? « Das ist der letzte Versuch
den ich starte, rede ich mir ein. »Kein Fehler, nur nicht bedacht. «,
korrigiert er mich und sieht mich dann neugierig an. »Und was würde es
ändern? « Ich zucke mit den Schultern. »Vieles, Gefühle, Taten, Wunden,
einfach alles. « Ich habe Angst es ihm zu sagen, deswegen versuche ich
es erst einmal zu umgehen.
Er hebt den Kopf leicht und atmet laut
aus. »Aber das sind doch genau die Dinge die jetzt alles kaputt machen.
Ich will unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen, nur weil ich meine
Gefühle und Taten nicht unterdrücken und verhindern kann. « Ich denke
nicht daran locker zu lassen, jetzt wo ich kurz vor dem Ziel bin. »Deine
Gefühle? Und was ist wenn viel mehr als Freundschaft im Spiel ist? «,
will ich von ihm wissen. Er lacht leicht, aber ich höre raus, dass er
bedrückt ist. »Als ob das eine Rolle spielt. Du bist doch in dieses
Idioten verknallt, also hat´s kein Sinn darüber zu diskutieren. « Das
war ein Geständnis, juble ich in Gedanken und kann nicht anders als ihn
glücklich an zu lächeln. »Na und? Jacob und Edward, Mia und Ich und das
sind nur zwei Beispiele. «, versuche ich ihn jetzt auf die Sprünge zu
helfen, doch er runzelt nur verwirrt die Stirn. »Wer sind Jacob und
Edward und was hat das alles mit dir und Mia zu tun? Und was für
Beispiele? « Ich höre förmlich wie es in seinem Kopf rattert. Männer,
peilen aber auch gar nichts, denke ich genervt und schüttele fassungslos
den Kopf.
»Du bist so ein Idiot, was ich sagen will, oder was du
schon längst wissen würdest, wenn du mal ein paar Bücher lesen würdest
ist: Ich liebe dich. « Endlich gehe ich von ihm runter, setze mich neben
ihn und sehe ihn an. Ich nehme mir mein Shirt und ziehe es wieder an.
Lucas sieht mich ausdruckslos an und hört auf zu atmen. Ich kann hören
wie sein Herz wild pocht, was ich als gutes Zeichen sehe.
Ich warte
dass er etwas macht, oder sagt, aber als nichts kommt wedle ich mit
meiner Hand vor seinem Gesicht rum. »Hallo? Erde an Luke? « Er starrt
mich weiterhin nur an und bringt keinen Ton raus. War das jetzt so ein
Schock für ihn? Erschrocken stelle ich fest dass er immer noch nicht
atmet und schon leicht blau anläuft. Ich packe ihn an den Schultern und
beginne ihn zu schütteln.
»Luke! «, schreie ich ihn fast schon an.
»Du kannst dir abharken, dass ich Mund zu Mund Beatmung mache wenn du um
kippst. «, schalle ich ihn. Endlich zieht er die Luft scharf nein und
grinst mich dann an. Es ist wieder Leben in seinem Gesicht, worüber ich
sehr froh bin. Das ist mein Lucas.
»Schade, hätte ja sein können,
ein Versuch war es wert. « Er lächelt schräg, aber ich sehe ihm an das
er immer noch durch den Wind ist, wegen meines Geständnisses. »Wollen
wir es nicht doch versuchen? Nur für den Fall der Fälle? «, versucht er
es dreist noch einmal. Ich schlage ihm gegen die Schulter. Ich kann es
nicht leiden wenn er so ist und das weiß er.
»Du bist so ein Spaßt,
aber wirklich! «, beleidige ich ihn. Ich denke nicht mal daran ihn jetzt
zu küssen, nicht wenn er so ist wie er jetzt ist. Erst lächelt er mich
hinterhältig an, dann zieht er einen Flunsch und sieht mich mit einem
Hundeblick an, den er leider sehr gut drauf hat. Ich kann nicht anders
als bei diesem Anblick zu lächeln. Ich beuge mich zu ihm vor, lege ihm
einen Arm um seine Schulter und küsse ihn. Er erwidert meinen Kuss
liebevoll und ich kann spüren dass er an meinen Lippen lächelt. Ich
schließe meine Augen und genieße es. Mein Herz fängt an zu flattern und
ich schwinge mein Bein über ihn und setze mich wieder auf ihn, dabei
trenne ich mich keine Sekunde von seinen Lippen. Er legt seine Hände an
meine Hüfte, ich kann aber spüren wie er eine Sekunde zögert. Hat er
Zweifel? Ich lege meine Stirn an seine und löse meine Lippen von seinen,
öffne wieder die Augen und lächle ihn an. Er erwidert sofort meinen
Blick und mein Lächeln, was mich glücklicher macht, als ich sowieso
schon bin, aber ich spüre dass etwas nicht stimmt, dass etwas mit IHM
nicht stimmt. Ich sehe ihn traurig an. »Ich dachte … «, beginne ich mit
zittriger Stimme. Jetzt bin ich mir sicher dass er Zweifel hat und mache
Anstalten von ihm runter zu gehen. doch er hält mich fest, lächelt
weiterhin und küsst mich flüchtig. »Was dachtest du? « Ich seufze. Bilde
ich mir das doch nur ein? »Ach nichts. « Ich mache einen Rückzieher, da
ich mir jetzt doch nicht mehr so sicher bin. Er sieht mir direkt in die
Augen. »Wirklich? Ich meine, was auch immer es ist, du kannst es mir
sagen und komm mir jetzt nicht damit, dass du noch mehr
Snoppyunterwäsche hast. « Ich versuche das Thema zu wechseln und mache
deswegen einen Schmollmund. »Sag bloß dir gefällt meine Unterwäsche
nicht. «, sage ich gespielt bockig und grinse ihn dann an. »Doch, wie
gesagt echt sexy! «
Ich runzle die Stirn. Er ist immer noch nicht bei
der Sache und jetzt will ich es wissen. »Okay, sag mir was los ist! «
Ich ziehe eine Augenbraue hoch und sehe ihn abwartend an. »Was soll los
sein? « Er hat immer noch die Hände auf meinen Hüften gelegt um mich
fest zu halten. Er vermutet wohl, dass ich ihm immer noch abhauen will.
Langsam werde ich sauer. Warum sagt er mir es nicht einfach?
»Verarschen kann ich mich alleine. Ich merke doch das was nicht stimmt. «
»Okay, das ist es nicht. «, gibt er zu und redet dann weiter und Sieht mir dabei in die Augen.
»Es
ist so: Ich habe lange auf das gewartet, aber ich habe nie damit
gerechnet und jetzt kommt es plötzlich. « Er macht eine kurze Pause und
holt tief Luft. »Ich weiß nicht wie ich reagieren soll. «
Ich denke
kurz darüber nach was er gesagt hat. Warum sollte er darüber nachdenken?
Das macht man wenn man Zweifel hat, aber warum sollte er Zweifel haben?
Und dann fällt es mir ein.
Ich mache mich von ihm los und setze mich
von ihm runter, neben ihn. Ich lehne meinen Kopf nach Hinten und sehe
zur Decke. »Du glaubst das ich dich verarschen will oder? «, frage ich
verletzt. Ich sehe ihn nicht an, sehe nur weiterhin an die Decke. Er
seufzt und dreht den Kopf in meine Richtung.
»Nein, das denke ich
nicht, ich bin nur ein bisschen überrascht. « Ich weiß dass er lügt,
denn er klingt anders wenn er das tut. »Luke, ich kenn dich jetzt schon
acht Jahre. Ich weiß wann du lügst. «
Ich drehe ihm wieder den Kopf zu.
»Und ich weiß auch dass man dich nicht so leicht überraschen kann. «
»Ich
lüge nicht. «, behauptet er. »Ich habe genau diese acht Jahre auf
diesen Tag gewartet und ich habe nie damit gerechnet, also ist es schon
überraschend. « Er sieht mir tief in die Augen während er das sagt und
ich erwidere seinen Blick. »Wenn du so lange darauf gewartet hast, warum
nutzt du es dann nicht aus? « Ich breite die Arme aus. »Ich bin hier,
wenn du mich wirklich wollen würdest, währen wie jetzt schon ganz wo
anders. « Zur Antwort beugt er sich rüber und küsst mich.
Ich drücke
ihn sofort weg. »Nein so läuft das nicht. Ich will dass du mir die
Wahrheit sagst, sonst wird das nichts. « Ich sehe ihn eindringlich an
und warte auf seine Antwort. »Ich nutze es nicht aus, weil ich Angst
habe. «, sagt er endlich. Ich bin leicht verwirrt, aber froh dass er
jetzt endlich sagt was los ist. »Wovor hast du Angst? « Er sieht nach
unten und weicht meinem Blick aus.
»Was denkst du denn wovor ich Angst habe? «
»Um
unsere Freundschaft. «, vermute ich, nehme sein Gesicht in meine Hände
und zwinge ihn mich an zu sehen. »Ich weiß es nicht, sag es mir! «
Normalerweise weiß ich immer genau was er denkt, aber jetzt tappe ich im
Dunkeln. Das ist ein neues Gebiet und es verwirrt mich wahrscheinlich
genauso sehr wie ihn. Er weicht immer noch meinem Blick aus. »Auch. Was
ist wenn´s schief läuft, wenn wir und irgendwann nur noch anschreien? «
Jetzt sieht er mir endlich in die Augen. Ich kann spüren, dass er sich
wirklich Gedanken macht. Ich lasse ihn los und sehe ihn liebevoll, aber
bestimmt an. »Vielleicht klappt das so mit uns nicht, aber ich werde
dich nie hassen können. Dafür hast du zu viel für mich getan. Falls was
schief geht, dann ist es schade, aber wir bleiben Freunde. « Ich warte
kurz um ihn das erst einmal schlucken zu lassen, dann sehe ich nach
unten. »Es sei denn zu willst das nicht. « Er sieht mich fragend an.
»Also wollen wir es mit uns probieren? « Er ist immer noch unsicher, das
merke und höre ich deutlich. Ich sehe ihn an. Was soll das denn? Warum
hat er solche Bedenken bei der Sache? Klar, er will mich nicht
verlieren, aber nur weil wir als Paar nicht funktionieren, heißt das ja
noch lange nicht das wie danach nicht weiterhin Freunde bleiben könnten.

Ich schüttele den Kopf. »Weißt du was? Ich hätte dir nie sagen
dürfen, dass ich dich liebe. « Von Anfang an wusste ich dass es falsch
war, dass es das einfach kompliziert machen würde. Vorher hat es mit uns
doch auch gut funktioniert, warum muss ich das damit kaputt machen?
Ich stehe auf.
»Du hast Recht, es ist es nicht wert das wir unsere
Freundschaft aufs Spiel setzen, wenn du dir nicht mal sicher bist. « Ich
lächle ihn verständnisvoll an. »Ich wollte dich eigentlich Fragen ob
ich ein paar Tage hier bleiben kann, weil ich zu Hause nicht sicher bin,
wegen den Jägern, aber es ist wohl besser wenn ich mir was anderes
suche. Gerade nach diesem äußerst peinlichen Gespräch. Es würde nur
komisch sein und das will ich nicht. « Ich sehe zu meinen Koffern. Es
wäre ja auch zu schön gewesen, wenn mal etwas geklappt hätte. Er hat
mich ausreden lassen, doch als ich fertig bin springt er auf und sieht
mich panisch an. »Wie kommst du darauf, dass ich das nicht will? Liegt
es daran das ich mich so komisch benommen habe? Das liegt daran das ich
mir nicht sicher war, ob zu das ernst meinst. «
Er macht eine Pause
und redet dann weiter: »Ich meine, du kommst hier her, total verstört
und sagst mir das du Raze liebst und das er mit ‘ner anderen zusammen
ist und zehn Minuten später sagst du mir dass du mich liebst. « Er sieht
mich fragend an. »Was hättest du denn gedacht? Wie hättest du da
reagiert? « Ich stehe starr da und sehe ihn total perplex an. »Das war
es also? Du denkst ich benutze dich nur? « Es ist schlimmer als ich
gedacht hätte. Ich atme tief durch, damit ich nicht völlig ausraste und
sehe ihn dann wütend an. »Denkst du wirklich ich würde so etwas machen?
Wenn ich nur Sex, oder Nähe hätte haben wollen hätte ich zu jedem
anderen gehen können.
Und das weißt du! « Er lässt sich zurück aufs Sofa plumpsen und sieht mich wahnsinnig traurig an.
»Letztes
Mal ging es dir doch auch nur um Sex. Woher soll ich denn so sicher
sein, dass es diesmal nicht so ist? «, fragt er mich und ich kann nicht
glauben was er da sagt. Ich stemme die Arme in die Hüften, schaue kurz
nach unten und dann wieder ihn an. Ich zwinge mich ruhig zu bleiben und
ich bin mir sicher, dass man das auch hört. »Ich habe dir gesagt dass
ich dich liebe, verdammt! Aber weißt du was? Vergiss es einfach! « Ich
wende mich ab.
»Ich habe grade keinen Nerv das auch noch diskutieren zu müssen. «
»Du
hast Recht, ich mache mir zu viele Gedanken um Nichts. «, versucht er
mich zu besänftigen und ich kann hören, wie er aufs Sofa klopft. Ich
drehe mich zu ihm um und sehe dass er mir bedeutet mich neben ihn zu
setzen. Er lächelt. »Natürlich hab ich Recht. «, pflichte ich ihm bei,
bin aber immer noch wütend. »Wie? Und jetzt ist es egal was du mir grade
unterstellt hast oder was? « Ich sehe ihn abwartend an. Wieder klopft
er neben sich und wartet dass ich mich neben ihn setze. »Nein es ist
nicht vergessen, aber wenn ich schon nach denke sollte ich vielleicht
besser nachdenken, wie gesagt: wir kennen und seit acht Jahren. Du
würdest mir nicht mir Absicht wehtun. «, kommt er endlich zu dem
Schluss. Das besänftigt mich etwas. Ich lasse mich endlich neben ihm
aufs Sofa gleiten und drehe mich zu ihm. »Ja, hättest du. «
»Schuldig.
«, gibt er zu und lächelt mich an, dann beugt er sich vor und küsst
mich sanft, löst sich wieder von mir und sieht mir in die Augen. »Ich
liebe dich. « Ich erwidere seinen Kuss und lächle glücklich als ich höre
was er sagt. »Das sagst du zum ersten Mal weißt du das? «, stelle ich
fest und er lacht kurz auf. »Das hat Wiederholungsbedarf. « Er sieht mir
direkt in die Augen und legt den Kopf leicht schräg. »Ich liebe dich.
«, sagt er ein weiteres Mal. Ich lache ebenfalls leicht.
»Ja finde
ich auch. « Ich küsse ihn wieder und stoße ihm leicht gegen die Brust,
damit er auf das Sofa singt, dann beuge ich mich über ihn und küsse ihn
weiter. Meine Zähne fangen wieder an zu schmerzen. Mein Blutdurst kehrt
zurück, wie immer im falschen Moment. Ich versuche ihn mit aller Kraft
zu verdrängen. Vorsichtig setze ich mich auf seine Hüfte und küsse ihn
dabei die ganze Zeit weiter. Er erwidert jeden von meinen Küssen und ich
keuche erleichtert auf. Mein Verlangen nach seinem Blut wird stärker,
was mich dazu zwingt meine Stirn auf seine Brust zu legen und tief durch
zu atmen. Langsam kann ich mich nicht mehr beherrschen und ich muss
aufpassen, dass ich ihn nicht beiße und dann aussauge. Scheiße. Ich
kneife die Augen zusammen und versuche mich krampfhaft unter Kontrolle
zu kriegen. Lucas setzt sich auf und nimmt mich in den Arm, daraus
schließe ich, dass er hat bemerkt was los ist. »Hey ist gut. Wenn du was
brauchst nimm erst mal von mir. Ich fahr dann zum Krankenhaus und hole
dir mehr. « Ich schüttele abwehrend den Kopf. Das kommt für mich nicht
in Frage. Ich habe zu viel Angst in zu verletzen. »Nein ich will dich
nicht beißen. Nicht noch mal. «
Ich drücke mich an ihn. Mein Kiefer
Schmerz höllisch und ich halte die Schmerzen kaum noch aus, ich spüre
sogar wie mir Tränen über die Wange rollen. Wie ich es hasse wenn ich
heule. So schlimm wie jetzt war es mit meinem Durst noch nie, es muss an
der Körperlichen Nähe liegen. Ich höre ihn schnauben. »Weißt du wie
egal mir das ist? Es tut dir weh, das sehe ich. «, meint er und dreht
den Kopf leicht, so das sein Hals entblößt ist. »Nimm! «, fordert er
mich auf. Ich wische mit dem Handrücken über die Wange um mir die
Tränen ab zu wischen. »Nein schon gut. Ich bin die ganze Zeit damit klar
gekommen und das werde ich jetzt auch. « Ich seufze. »Es ist nur, ich
war nur ein bisschen abgelenkt heute. Da ist es hart die Schmerzen
wieder zu spüren. « Ich kann nicht anders als auf seinen Hals zu sehen
und die unter seiner Haut pochenden Ader. Sofort wende ich den Blick ab
und schlucke schwer. »Alles muss man selber machen. «, höre ich ihn
murmeln. Ich sehe ihn wieder an und sehe wie er sich vorbeugt und in der
Schublade vom Tisch rumkramt, er holt ein Taschenmesser raus und
schneidet sich schneller, als das ich etwas dagegen machen kann den Hals
leicht auf. »Mach, bevor sich die Wunde schließt! « Ich sehe wie das
Blut seinen Hals runter läuft und rieche es. Der Geruch nimmt den ganzen
Raum ein und ich kann an nichts anderes mehr denken, als an sein Blut.
Meine Augen werden wieder golden. Ich sehe zu ihm auf und sehe ihm in
die Augen.
»Ich kann nicht. «, hauche ich verzweifelt. Ich wünschte
ich könnte nicht, aber ich weiß, dass ich es sehr wohl kann. Ich würde
im gerne an den Hals springen und ihn bis auf den letzten Tropfen
aussaugen. Meine Instinkte schreien mir zu, ich soll es tun, aber ich
versuche mich dagegen zu wehren. Ich merke dass ich es nicht mehr lange
aushalte. Ich höre gedämpft sein leichtes Lachen und es vermischt sich
mit dem rauschen meines Blutes in meinen Ohren. »Stell dich nicht so an.
Es ist nur Blut. «, sagt er und nimmt mein Gesicht in seine Hände,
führt mich zu seiner Wunde und hält mich ganz dich an seinen Hals. »Dein
Blut… «, ist das letzte was ich rausbringe bevor mein Verlangen die
Überhand gewinnt und ich meine Zähne in seinen Hals ramme. Ich fange an
ihm zu saugen und schwinge mich in Vampirgeschwindigkeit auf seinen
Schoß. Sein Blut strömt durch meinen Körper und ich kann spüren wie es
mich stärkt. Ich umfasse mit meinen Händen seinen Hals und drücke meinen
Mund an ihn. Ich presse mich mit meinem ganzen Körper an seinen und
stöhne vor verlangen. Erst jetzt merke ich wie sehr mir das Blut gefehlt
hat. Ich schlucke gierig jeden Tropfen.
Lucas drückt mit einer Hand
zusätzlich meinen Kopf an seinen Hals und mit der anderen meinen Körper
an seinen. Ich spüre nichts anderes mehr als ihn, sein Blut und mein
Verlangen nach ihm.
Ich sauge immer stärker um immer mehr Blut zu
bekommen. Warmes Blut rinnt mir über die Hände, aber es ist mir egal.
Ich klammere mich nur noch fester an ihn. Ich gerate in einen süßen
Rausch. Ich könnte schreien vor Glück, als ich immer mehr und mehr Blut
kriege. Sein Puls wird langsamer, aber ich kriege es kaum mit. Unbeirrt
trinke ich weiter. Er versucht mich leicht von sich zu drücken, aber ich
gebe nicht nach. Der Druck wird etwas stärker. »Hör auf. «, sagt Lucas
jetzt bestimmt, aber deutlich schwach. Seine Stimme reißt mich aus dem
Rausch. Auf einmal sehe ich wieder klar. Ich vernehme seinen immer
schwächer werdenden Puls. Ich schnelle blitzschnell zurück. Drücke mich
in die Lehne von seinem Sofa. Ich hätte ihn beinahe umgebracht.
Erschrocken sehe ich ihn an. Er ist bleich, atmet flach und sieht
schwach aus. Sein Hals ist Blutverschmiert, genauso wie die Hälfte
seines Shirts. Ich sehe an mir selber runter. Auf meinen Sachen, wie auf
meinem Ausschnitt und meinen Händen klebt Blut. Mein Atmet geht
hektisch. Ich wische mir mit dem Handrücken über den Mund. Er ist
ebenfalls blutverschmiert. Wieder sehe ich Lucas an. Noch immer nehme
ich den süßen Duft seines Blutes wahr. Meine Augen sind weiterhin golden
und ich kann nichts tun, damit es sich ändert. »Tut mir leid. «,
stammle ich geschockt über das was ich grade getan habe. Er schüttelt
abwehrend den Kopf. »Schon gut. « Aber es ist nicht gut. Ich habe ihn
fast umgebracht. Ich sehe wie sich die Wunde bereits wieder schließt. Er
steht wackelig auf, zieht sich sein Shirt aus und wischt sich das Blut
damit vom Hals. Ohne zu wanken geht er zu seinem Schrank und holt sich
ein neues Shirt raus, zieht es an und dreht sich dann zu mir. »Mehr kann
ich dir leider nicht geben. Bleib hier und mach es dir gemütlich. Ich
flitze schnell zum Krankenhaus und hole dir mehr. « Ich bin besorgt und
habe ein schlechtes Gewissen, wegen dem was ich ihm angetan habe. Es ist
nicht gut. Ich springe auf und halte ihn auf, bevor er raus gehen kann,
versperre ihm den Weg. »Du gehst jetzt nirgendwohin. Du kippst fast
weg. «, sage ich traurig und reuevoll. Ich merke wie meine Augen endlich
wieder blau werden. Er lächelt mich an »Okay. « Ich bin ehrlichtert. Er
nimmt mein Gesicht in die Hände und küsst mich, dabei dreht er sich mit
mir, so dass ich mit dem Rücken zum Sofa stehe und lässt mich dann los,
löst sich ganz von mir und geht ein paar Schritte rückwärts. »Mir
geht’s gut und du brauchst mehr. « Er grinst mich frech an. Er hat mich
reingelegt. »Also setzt dich hin und chill ´ne Runde, ich beeile mich.
«, sagt er noch, nimmt seine Schlüssel vom Tisch und verschwindet
schnell, bevor ich noch etwas sagen kann. Ich bleibe überrascht zurück,
auch weil ich nicht damit gerechnet habe, dass er mich, blutverschmiert
wie ich bin, küsst. Kurz überlege ich ob ich ihm nachgehen soll, lasse
es dann aber. Ich setze mich aufs Sofa und warte. Ich bin zu geschockt
von dem was passiert ist, als etwas anderes machen zu können.

Es
dauert nicht lange bis Lucas zurückkommt. Er kommt rein, geht zu mir
und reicht mir sofort einen Rucksack, ohne etwas zu sagen. Ich höre das
Schwappen von den Blutbeuteln die sich in dem Rucksack befinden und
reiße ihn ihm fast aus der Hand. »Danke. «, sage ich knapp, als ich
schnell den Rucksack öffne und den ersten Beutel raushole, ihn mit
meinen Zähnen aufreiße und hinunter stürze. Während ich schlucke
verändert sich wieder die Farbe meiner Augen. Ich bin immer noch
blutverschmiert, denn ich habe es nicht geschafft mich ins Bad zu
schleppen, nach all dem was passiert ist. »Klar doch. «, antwortet er
und beobachtet mich beim Trinken. Ich trinke weiter. Noch nie habe ich
so viel auf einmal getrunken und ich kann spüren wie ungewohnt es für
meinen Körper ist. Lucas setzt sich neben mich und lehnt sich zurück,
beobachtet mich und wartet bis ich fertig bin.
Ich brauche nicht
lange bis ich den ersten Beutel geleert habe. Ich weiß das noch welche
da sind, aber ich fühle mich zum ersten Mal, seit ich ein Hybrid bin bis
oben hin voll. Den leeren Beutel lege ich auf den Tisch und lehne mich
dann zurück. Die Müdigkeit überkommt mich und langsam drehe ich den Kopf
zu Lucas. Ich lächle ihn entschuldigend an. »Ich muss furchtbar
aussehen mit all dem Blut. « Er schüttelt bestimmt den Kopf. »Ganz im
Gegenteil. « Ich sehe ihn fragend an und sehe dann an mich runter. Noch
immer bin ich Blutverschmiert. Also entweder war er blind, oder pervers.

Er lacht leicht, wahrscheinlich weil er ahnt was ich denke. »Du
hast mehr Farbe im Gesicht und wenn ich dich jetzt anfasse hab ich keine
Angst mehr dass du kaputt gehst. «, erklärt er und lächelt breit.
Ich
habe keine Ahnung wovon er redet, denn ich fand meinen Zustand jetzt
nicht ganz so schlimm wie er es grade darstellt, deswegen sehe ich ihn
immer noch fragend an. »Ja klar habe ich mehr Farbe im Gesicht, Blut ist
ja auch rot. « Ich wische mir über das Gesicht. Nochmals lacht er.
»Als
du rein kamst warst du weißer als mein Shirt. Du sahst aus wie eine
wandelnde Leiche und jetzt siehst du aus wie eine lebendige Person. «,
versucht er es weiter zu erklären. Ich sehe ihn an. Ich bin immer noch
müde und bin mir sicher, dass man mir das langsam ansieht. »Na das hört
man ja gerne. Und um genau zu sein BIN ich tot. « Ich sehe auf den Boden
und kann aus dem Augenwinkel sehen, wie Lucas den Kopf schräg legt.
»Seit wann können Tote laufen und reden? «, will er wissen und denkt
wahrscheinlich, dass er mich so überzeugen kann. Ich muss leicht
lächeln, denn zu mehr bin ich nicht fähig, weil ich fast einschlafe.
»Seit dem es Vampire und Dinger wie mich gibt. «, beantworte ich ihm
seine Frage. »Du bist kein Ding. Es ist nichts Schlimmes daran ein
Hybrid zu sein. « Er verteidigt mich und ich finde es süß, aber leider
ändert es nichts daran was ich bin und was ich über mich denke, deswegen
sehe ich ihn verständnislos an. Wie kann er so darüber denken? »Luke,
nur weil ich das bin was ich bin, hätte ich dich fast getötet. « Ich
deute auf mein Shirt und meine Haut die immer noch rot vom Blut sind.
»Sie mich doch mal an! «, fordere ich ihn auf. Er soll sehen was ich
wirklich bin, zu was ich fähig bin. Er schüttelt den Kopf. »Nein das
wäre fast passiert, weil ich dich dazu genötigt habe von mir zu trinken.
« Er glaubte das wirklich. Ich könnte Amok laufen und er würde trotzdem
sich die Schuld dafür geben. Ich verdrehe die Augen. »Warum siehst du
es nie wenn ich Fehler mache? Du brauchst mich nicht wie ein rohes Ei
behandeln. « Ich lächle ihn an und hoffe, dass er es endlich versteht.
»Ich bin ein großes Mädchen. «
»Lass es doch einfach gut sein.
Letzten Endes hast du aufgehört und ich lebe noch. « Er klingt leicht
genervt als er das sagt, grinst dann aber frech. »Und es wäre ja auch
scheiße wenn du ein kleines Mädchen wärst. « Ich kann nicht anders als
ebenfalls zu grinsen. »Warum? « Er beugt sich ohne Vorwarnung vor und
küsst mich, löst sich aber kurz darauf wieder von mir.
»Dann wäre das jetzt echt pervers. «
»Ich
will dich ja nicht enttäuschen. « Ich küsse ihn ebenfalls kurz. »Aber
das ist es auch so schon wegen dem ganzen Blut. «, wende ich ein und
grinse in leicht entschuldigend an. Er lässt seinen Blick an mir runter
gleiten. »Ach das bisschen Blut. « Er küsst mich wieder. »Wenn es dich
stört, dann solltest du duschen gehen. « Ich schüttele den Kopf. »Wie
könnte es mich stören? Ich gerate davon in einen Rausch, es ist das was
mich am Leben hält. « Ich lächle ihn dann verwirrt an. »Dich stört es
nicht? « Ich bin verwirrt. Wie konnte es ihn denn nicht stören? Ich
trinke Blut, andere würden mich als Monster bezeichnen. Er zuckt die
Schultern. »Wieso sollte ich? Ist doch nur Blut. « Er sagt es, als wäre
es die normalste Sache der Welt, dass ich blutverschmiert auf seinem
Sofa sitze. »Du könntest mich abstoßend finden. «, schlage ich ihm vor.
»Nein tu ich aber nicht. «, antwortet er. Ich gebe es auf und rutsche
näher zu ihm hin und fange an ihn leidenschaftlich zu küssen. Das Blut
ist mir jetzt egal, ich will ihn einfach nach nur küssen, seine Wärme
spüren. Vorsichtig lege ich meine Hände in seinen Nacken, denn ich spüre
wie viel Kraft ich auf einmal habe und will ihn nicht zerquetschen.
Lucas
legt mir seine Hände auf den Rücken und zieht mich näher zu sich. Er
erwidert alle meine Küsse und ich drücke mich zusätzlich etwas an ihn.
Langsam gleitet er mit seinen Händen weiter runter zu dem Saum meines
Shirts und macht Anstalten es mir aus zu ziehen, aber ich reagiere
sofort und lege eine Hand auf seine um zu verhindern dass er es noch
höher zieht. Meine Lippen lösen sich von seinen und ich schüttele
verneinend den Kopf. Er zuckt nur die Schultern, legt eine Hand an mein
Gesicht und küsst mich ungehindert wieder. Ich muss wegen seiner
Reaktion lächeln und drücke ihn dann leicht weg. »Ich glaube das reicht
jetzt. «, sage ich vorsichtig, denn ich weiß, wenn wir jetzt weiter
machen, würde es über kurz oder lang doch dazu kommen das wir
miteinander schlafen.
Er lächelt als wäre nichts. »Willst du dein
Shirt nicht doch ausziehen? Es ist dreckig und ich wollte sowieso Wäsche
waschen. « Na klar, er will Wäsche waschen. Ich glaube ihm nicht, kein
Bisschen.
Ich grinse in hinterhältig an und ziehe es mir aus. Er
will mein Shirt? Dann soll er es kriegen. »Okay, aber ich lass dich
trotzdem nicht ran. Du hattest deine Chance gehabt und hast sie nicht
genutzt. «
Ich beuge mich vor und Küsse ihn leicht, nur um ihn zu
quälen. »Davon abgesehen will ich dir beweisen dass ich es wirklich
ernst meine. « Und das will ich wirklich. Es hat mich getroffen, als er
mich unterstellt hat, dass ich nur Sex will und jetzt will ich ihm das
Gegenteil beweisen. »Und seien wir ehrlich. «, wende ich auch noch ein.
»Liebe und Sex sind für mich nicht dasselbe. Ich verbinde Sex mit
vielem. Arbeit, Wiedergutmachung, Rache, Schmerz, Gewalt, Bezahlung,
Spaß oder pure Langeweile, aber nicht mit Liebe. « Ich lächle und deute
auf uns beide um das Ganze noch zu unterstreichen. Lucas nimmt mein
Shirt, beugt sich vor und küsst mich noch ein weiteres Mal und springt
dann auf. »Ich weich dein Shirt schnell ein sonst bekommen wir das Blut
nicht raus. «, sagt er schnell und verschwindet im Bad. Ich sehe ihm
erstaunt nach, bis ich wieder alleine bin. Es wundert mich dass er gar
nicht auf das eingegangen ist, was ich gesagt habe, denke aber nicht
weiter darüber nach. Ich bleibe sitzen und warte darauf dass er
zurückkommt.

Lucas braucht nicht lange um wieder zu kommen. Er
lässt sich wieder neben mich aufs Sofa fallen. Ich kann riechen dass er
frisch geduscht ist. »Ich bin wieder da. « Er lächelt mich an. Ich
mustere ihn und immer noch frage ich mich warum er eben so komisch war,
komme aber zu keiner Antwort. Ich sitze noch immer nur im BH da. »Alles
gut? «, frage ich in der Hoffnung etwas mehr aus ihm raus zu kriegen.
»Ich glaube dein Shirt ist nicht mehr zu retten. « Das ist das Einzige
was er dazu sagt und ich bin enttäuscht darüber. Ich zucke mit den
Schultern und versuche mir nicht weiter den Kopf darüber zu zerbrechen.
»Scheiß drauf. Ich hab ja noch genug bei. « Ich sehe zu meinen Koffer.
»Abrupto! «
Ich stehe auf und gehe zu meinen Koffern, mache sie auf
und hole mir meine Schlafsachen raus. Dann gehe ich ins Bad und gehe auf
den Weg dorthin noch einmal an Lucas vorbei. »Ich gehe schnell duschen
ja? « Ich deute auf das Blut in meinem Dekolleté, das mich langsam
anfängt zu stören.
»Ich bin gleich wieder da. «, füge ich noch
hinzu, beuge mich vor, küsse ihn und lächele ihn verführerisch an, dann
wende ich mich ab und gehe ins Bad. Dort angekommen, schließe ich die
Tür hinter mir, ziehe mich schnell aus und springe unter die Dusche. Ich
kann es gar nicht abwarten bis das heiße Wasser auf meine Haut prasselt
und sie von dem Blut rein wäscht. Ich seufze glücklich. Es ist lange
her, als ich das letzte Mal in Ruhe duschen konnte, ohne Angst zu haben,
das gleich irgendjemand Auftaucht und mir ein Messer ins Herz rammt,
aber ich denke nicht länger darüber nach, denn Lucas schiebt sich in
meine Gedanken und ich erwische mich dabei, wie ich glücklich lächle.
Ja, Raze hat mir das Herz gebrochen, aber Lucas hat es wieder
zusammengesetzt. Ich werde Raze immer lieben, das weiß ich, aber ich
weiß auch dass Lucas mir halt gibt und er die beste Lösung für mich ist.
Ich liebe ihn und mehr brauche ich nicht.
Ich dusche schnell fertig
und ziehe mich an, dabei merke ich dass ich mir die falschen Sachen
raus gesucht habe. Ich halte mein Negligee hoch. Eigentlich wollte ich
einen Pyjama nehmen. Ich war zu sehr in Gedanken um es zu bemerken. Aber
egal, schließlich ist Lucas jetzt so was wie mein Freund, denke ich
jedenfalls. Und er sieht nicht mehr als er bereits schon gesehen hat,
also ziehe ich es mir an, schmeiße meine anderen Sachen in die Wäsche
und gehe dann wieder zu ihm raus.
Ich komme wieder ins Wohnzimmer.
Lucas steht mit dem Rücken zu mir und hantiert mit einer Schublade
seiner Kommode rum. Ich lehne mich in den Türrahmen und beobachte ihn.
»Was machst du da? «
»Ich
mach ein bisschen Platzt für dich. «, erklärt er und dreht sich zu mir
um, als er mich sieht erstarrt er. Ich bemerke seinen Blick und sehe an
mir runter. »Ja ich weiß, es ist ein wenig overdresst, aber ich hab
ausversehen das Falsche gegriffen und ich war zu faul um noch mal raus
zu kommen. «
Ich streiche über den etwas durchsichtigen Stoff von meinem Negligee und sehe ihn lächelnd an.
»Ich
hoffe das ist okay? « Ich machte mir keine Gedanken ob es wirklich okay
ist, denn welcher Mann würde das nicht wollen? Lucas nickt nur, dreht
sich um und geht Richtung Küche, ohne etwas zu sagen. Ich bin verwirrt
und laufe ihm nach. In der Küche angekommen geht Lucas sofort auf den
Kühlschrank zu. »Oh scheiße. «, höre ich nur von ihm. Ich sehe ihn
erschrocken an. Ich habe ganz vergessen dass er ja noch ein lebendiges
Wesen ist und Essen muss. »Tut mir leid, du musst ja normales Essen zu
dir nehmen. « Ich habe ein schlechtes Gewissen. Die ganze Zeit rede ich
nur von mir und er kommt schon fast um vor Hunger. »Warte, ich koch dir
was Schönes, ja? «, schlage ich vor, auch wenn etwas ,,Schönes kochen,,
bei mir mit Vorsicht zu genießen ist.
Ich will zum Kühlschrank und
somit auch zu ihm gehen, doch er hebt eine Hand um mich auf zu halten.
»Nein, nein, schon gut. « Er wirkt gehetzt, fast panisch. Er beugt sich
leicht runter und ich höre wie er ein paar Mal tief ein und aus atmet.
Es sieht aus, als hätte er Schmerzen und langsam mache ich mir Sorgen.
Er legt eine Hand an den Kühlschrank um sich ab zu stützten. Ich stehe
einen Meter hinter ihm und mustere ihn eingehend. »Geh es dir gut? « Ich
lege ihm eine Hand auf den Rücken, denn mehr traue ich mich nicht, weil
ich Angst habe, dass er mich wieder aufhält. »Tut mir Leid, wirklich.
Komm! Ich bringe dich ins Schlafzimmer. « Ich versuche ihn mit zu
ziehen, denn er scheint wirklich Schmerzen zu haben und langsam mache
ich mir sorgen. Er klammert sich aber förmlich an dem Kühlschrank fest,
so dass ich ihn nicht ziehen kann, ohne Gewalt an zu wenden, also lasse
ich ihn wieder los. Er lacht leicht, aber etwas Falsches liegt darin.
»Anscheinend habe ich nicht genug Blut verloren. « Erst bin ich
verwirrt, dann dämmert mir was los ist. Oh Nein, nicht schon wieder. Ich
kann mir ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Ich würde ihm gerne
helfen, bin mir aber nicht sicher ob er das will, da er es ja versteckt
hat. Es scheint ihm peinlich zu sein vor mir, doch ich finde es normal,
auch wenn ich nicht wirklich weiß was ich schon wieder gemacht habe, das
er erregt ist. Also gehe ich ein paar Schritte zurück. »Ok, dann gehe
ich schon mal schlafen, ja? «
Ich drehe mich um und gehe in sein
Schlafzimmer. Sofort schmeiße ich mich auf sein großes Doppelbett. Ich
kann spüren wie sich meine Muskeln entspannen. Ich war schon die ganze
Zeit müde gewesen, doch jetzt ist es ganz vorbei. Schnell rolle ich mich
wie ein Embryo zusammen und schließe die Augen. Ich seufze, weil ich
schon lange nicht mehr so ruhig in einem Bett gelegen habe.
Als
Lucas endlich rein kommt bin ich schon kurz vorm wegdämmern, aber nehme
trotzdem jede seiner Bewegungen wahr, als er sich zu mir ins Bett legt.
Ich warte darauf, dass er sich an mich legt, aber es passiert nichts.
Als ich die Augen aufschlage habe ich seinen Rücken vor mir. Ihm scheint
es immer noch peinlich zu sein was eben passiert ist. Langsam denke
ich, dass es doch nicht das war, sondern dass irgendetwas mit mir ist,
warum sollte er sonst so abweisend sein? »Habe ich was falsch gemacht? «
Ich hoffe dass er mich hören kann, denn ich flüstere nur, aber er dreht
den Kopf leicht zu mir, sieht mich aber immer noch nicht an. »Nein hast
du nicht. « Er schüttelt den Kopf, als wäre ich total absurd. »Um
Gottes Willen, du hast überhaupt nichts falsch gemacht. «, bestätigt er
ein noch einmal, etwas energischer. »Und warum siehst du mich dann
nicht an? Wenn es für dich ein Problem ist… « Ich kann meinen Satz
nicht zu Ende bringen, denn er fängt laut an zu lachen. Ich sehe auf
meine Hände, die vor meinem Gesicht liegen. »Ich bin immer noch ein
Mann und du machst es mir grade echt nicht leicht. « So langsam habe ich
keine Lust mehr zu reden und rutsche deswegen einfach zu ihm ran. Ich
kuschle mich an ihn und lege mein Gesicht in seinen Nacken. Wieder
schließe ich die Augen und hauche nur noch leise: »Tut mir leid. «
»Ach
echt ja? « Er rutscht wieder von mir weg und dreht sich dann zu mir um.
Ich spüre wie mir dir Decke bis zum Kinn gezogen wird. Da ich meine
Augen weiterhin geschlossen habe, kann ich es nicht sehen, aber ich
spüre dass er mich ansieht. Ich nicke leicht. »Hmhm. « Mehr bringe ich
nicht hervor, denn ich bin tot müde und bin kurz vor dem Einschlafen.
Ich kuschle mich noch mehr in die Decke und robbe ein weiteres Mal zu
ihm ran. Endlich legt er einen Arm um mich und lehnt sich an mich. Ich
seufze noch einmal glücklich und schlafe dann ein.
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Kapitel 18 - Erkenntnis
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